
Rezension Franz Welser-Möst – Schubert: Messe Nr. 6 Es-Dur
Opulent
Trotz feiner Klangamischung wirken Franz Welser-Möst, das Cleveland Orchestra und die hervorragenden Solisten in Schuberts Es-Dur-Messe zu gebremst.
Franz Welser-Möst ist nunmehr seit über zwanzig Jahren Chef des Cleveland Orchestra. Jetzt haben sie gemeinsam mit dem Chor des Orchesters und Solisten das Opus summum der Sakralwerke Schuberts vorgelegt, dessen Messe Nr. 6 Es-Dur. Der Live-Mitschnitt aus der Mandel Concert Hall in Cleveland, dem Stammsitz des Orchesters, setzt auf himmlisches Entzücken. Diesen seligen Harmonien fehlen jedoch irdische Reibungen: Der Orchesterklang ist warm gefärbt und fein abgemischt bis in die pointierten Soloeinsätze. Die Chorparts haben meditative Intensität und Dichte, sind dynamisch gut abgestuft. Die Solopartien mit gut zueinander passenden Gaststars treten ausdrucksstark hervor. Dennoch wirkt alles insgesamt zu gebremst und durchgeistigt. Mehr Feuer und Dringlichkeit hätten dem Ganzen insgesamt gutgetan. So wie beim Schluss des Credo oder bei einigen magische Momente im Agnus Dei dieser Aufnahme. Hier wird man mal richtig gepackt.
© Julia Wesely

Franz Welser-Möst
Schubert: Messe Nr. 6 Es-Dur D 950
Joélie Harvey (Sopran), Daryl Freedman (Mezzosopran), Julian Prégardien & Martin Mitterrutzner (Tenor), Dashon Burton (Bassbariton), The Cleveland Orchestra Orchestra & Chours, Franz Welser-Möst (Leitung)
The Cleveland
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