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Rezension Julian Prégardien – J. S. Bach: Matthäus-Passion

Gleichberechtigt im Dialog

Mit Julian Prégardien als Evangelist an der Spitze der Solistengruppe präsentiert Dirigent Raphaël Pichon eine hochwertige „Matthäus-Passion“ mit starker innerer Geschlossenheit.

vonChristian Lahneck,

Genau zehn Jahre nach der Maßstab setzenden Aufnahme mit René Jacobs veröffentlicht das Label harmonia mundi wieder eine Neueinspielung der „Matthäus-Passion“ von Johann Sebastian Bach. Gemeinsamer Nenner beider Produktionen ist die Dialogizität von je zwei Chören und Orchestern. Zwar kommt die neue Einspielung mit Raphaël Pichon und seinem Ensemble Pygmalion nicht im SACD-Mehrkanalton-Format daher, doch die Idee eines „3D-Films ohne Bilder“ ist auch hier prägend. Pichon lässt sehr licht musizieren. Kammermusikalisch die Bläser, kraftvoll, aber nie mächtig das Bassfundament. Über allem steht eine große Geschlossenheit, die die Solisten mit einbezieht, mit Julian Prégardien als Evangelist an der Spitze. So entsteht ein gleichberechtigtes Miteinander, ein Geben und Nehmen. Keiner der Vokalisten müsste jemals gegen das Orchester ansingen, was auch an der hohen Qualität des instrumentalen Piano-Spiels liegt.

Julian Prégardien

J. S. Bach: Matthäus-Passion BWV 244

Julian Prégardien (Evangelist), Sabine Devieilhe (Sopran), Hana Blazikova (Sopran), Lucile Richardot (Mezzosopran), Tim Mead (Countertenor), Reinoud van Mechelen (Tenor), Stephane Degout (Bariton), Maîtrise de Radio France, Pygmalion, Raphaël Pichon (Leitung)
harmonia mundi

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