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Rezension Jörg Halubek – Bach Organ Landscapes Vol. 6

Schnörkelloser Bach

Auch im jüngsten Teil seiner Gesamtaufnahme der Orgelwerke Johann Sebastian Bachs besticht Jörg Halubek mit Präzision und Klarheit.

vonJan-Hendrik Maier,

Für den sechsten Teil seiner mit „Orgellandschaften“ überschriebenen Gesamtaufnahme von Bachs Orgel-Werken hat Jörg Halubek die Freiberger Domorgel von 1714 gewählt. Auf dem größten von Gottfried Silbermann gebauten Instrument erklingen einerseits Präludien und Fugen aus der Reifezeit des Komponisten, nüchtern in moderaten Tempi vorgetragen und meist in vollen Registrierungen, die dennoch einen klaren Blick ermöglichen auf die einzelnen Bäume der „riesenarmigen Eichenwälder“, wie Schumann einst die Fugen bezeichnete. Die zwanzig Choralbearbeitungen andererseits wirken wie Mini-Porträts einzelner Register: flirrende und sanfte Flöten, mächtige Trompeten oder eine schwebende Vox humana, die glauben lässt, ein Chor sei aufgetreten. Risikofreudige Experimente, die hier und da für mehr Spannung gesorgt hätten, sucht man auf dem Album vergebens. Halubeks schnörkelloses und präzises Spiel dürfte vor allem Bach-Puristen und solche, die es noch werden wollen, erfreuen.

Jörg Halubek
Jörg Halubek

Bach Organ Landscapes Vol. 6 – Freiberg
Werke von J.S. Bach

Jörg Halubek (Orgel)
Berlin Classics

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