Rezension Lahav Shani – Beethoven: 7. Sinfonie & 4. Klavierkonzert
Abokonzertniveau
Die Personalunion als Solist und Dirigent gelingt Lahav Shani hörbar gut. Nur bei Beethovens Siebter mangelt es an Innenspannung.
Lahav Shani ist wohl das, was man einen Senkrechtstarter nennt: 2013 gewann er den Gustav Mahler-Dirigentenwettbewerb, seit 2018 ist er Chefdirigent des Rotterdam Philharmonic Orchestra, mit dem er nun das Beethovenprogramm einer Konzerttournee auf CD herausgebracht hat. Dabei agiert Shani im vierten Klavierkonzert als Solist und Dirigent in Personalunion, was hörbar gut gelingt. Die dialogisierenden Passagen sind schlüssig herausgearbeitet, die Tempi sind angemessen, Shani beweist sich als guter Pianist. Was man dann aber bei Beethovens siebter Sinfonie vor allem vermisst, ist eine dezidierte Haltung zu dieser Musik, die diese Interpretation über solides Abokonzertniveau hinausheben würde. Insgesamt wirkt der Klang sehr streicherlastig, vieles erscheint etwas pauschal artikuliert, trotz zügiger Tempi mangelt es insgesamt an Innenspannung.
© Marco Borggreve
Lahav Shani
Beethoven: Sinfonie Nr. 7 & Klavierkonzert Nr. 4
Lahav Shani (Klavier & Leitung), Rotterdam Philharmonic Orchestra
Warner Classics
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Termine
Nikolaj Szeps-Znaider, Israel Philharmonic Orchestra, Lahav Shani
Brahms: Violinkonzert D-Dur op. 77, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 47
Nikolaj Szeps-Znaider, Israel Philharmonic Orchestra, Lahav Shani
Brahms: Violinkonzert D-Dur op. 77, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 47
Lahav Shani, Rotterdams Philharmonisch Orkest
Prokofjew: Klavierkonzert Nr. 3 C-Dur op. 26, Suiten aus „Romeo und Julia“ op. 64 (Auszüge) & Ouvertüre über hebräische Themen c-Moll op. 34b für kleines Orchester
Beethoven: Fidelio op. 72 (abgesagt)
Arttu Kataja (Don Fernando), Greer Grimsely (Don Pizarro), Andreas Schager (Florestan), Simone Schneider (Leonore), René Pape (Rocco), Evelin Novak (Marzelline), Florian Hoffmann (Jaquino), Lahav Shani (Leitung), Harry Kupfer (Regie)
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