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Rezension Luka Faulisi – Aria

Verdi im Bonsai-Format

Der 23-jährige Luka Faulisi wagt sich mit seiner Geige an große Opern-Arien, doch bei aller technischer Souveränität fehlt es an Konturen.

vonChristian Lahneck,

Der hochgelobte Junggeiger Luka Faulisi dokumentiert auf diesem Album seine Vorliebe für die Oper – in Form von Bearbeitungen, teils eigenen, nach Opern von Bizet, Verdi, Rimski-Korsakow und anderen. Er möchte mit seiner Geige singen, lautet die Maxime. Das zeigt er besonders bei Waxmans „Carmen-Fantasie“, die leidenschaftlich glühen und sanft schmachten kann. Technisch souverän, schleichen sich jedoch im weiteren Verlauf immer wieder Momente ein, wo Melodien etwas ziel- und konturlos dahinfließen. Eher dünn fällt Faulisis Bearbeitung der „Traviata“ aus: Vier Sätze von jeweils einer Minute Spielzeit: Verdi im Bonsai-Format. Die Qualität des Arrangements bleibt auch etwas mager. Itamar Golan ist am Klavier ein verlässlicher, manchmal das Romantische stark betonender Begleiter. Den „million dollar Geiger“, wie Pinchas Zukerman behauptet, hört man in diese Aufnahme (noch) nicht.

Luka Faulisi
Luka Faulisi

Aria
Werke von Waxman, Tschaikowsky, Wieniawski, Szymanowski, Verdi & Zimbalist

Luka Faulisi (Violine), Itamar Golan (Klavier)
Sony Classical

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