
CD-Rezension Mandelring Quartett – Brahms Streichquartette
Aus fünf wird eins
Das Mandelring Quartett glänzt in neuer Besetzung und um einen Ehemaligen ergänzt mit den Streichquintetten von Brahms
Das Mandelring Quartett widmet sich mit herrlicher Gelöstheit den beiden Streichquintetten von Brahms. In neuer Besetzung zusammen mit ihrem ehemaligen Bratschisten Roland Glassl schöpfen die Musiker ihre technischen und interpretatorischen Möglichkeiten voll aus, so als hätten sie sich eigens für dieses Vorhaben gefunden. Eine solche Einheit ist Balsam für die Klangqualität: Jede Stimme tritt zur rechten Zeit ins Rampenlicht, ohne die anderen in Frage zu stellen. Die Tempi sind außergewöhnlich ausdrucksstark gewählt und verleihen besonders dem Mittelteil von Opus 88 eine entrückte Aura. Die Dynamik reicht durchweg vom betörenden Pianissimo bis hin zum leidenschaftlichen Fortissimo. Die in Opus 111 – Brahms einst geplanter Abschied vom Komponieren – ineinander verzahnte Struktur meißelt das Quintett genüsslich heraus. Brahms kompositorische Gegensätze werden hier zum Gesamtkunstwerk, das man sich am liebsten immer wieder anhören möchte.
Brahms: Complete String Quintets
Streichquintett Nr. 1 F-Dur op. 88 & Streichquintett G-Dur op. 111
Mandelring Quartett, Roland Glassl (Viola)
audite
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