
Rezension Martin Haselböck – Händel: Orgelkonzerte
Stilbewusst
Als Dirigent gelingt Martin Haselböck die heikle Verzahnung von Orgel- und Orchesterpart überwiegend gut. Solist Jeremy Joseph überzeugt durch Originalität.
Händels Orgelkonzerte op. 4 und op. 7 entstanden aus primär wirtschaftlichen Erwägungen: Innerhalb der Konkurrenz mehrerer Londoner Theater ins Hintertreffen geraten, wollte Händel mit dem Einschub von Orgelkonzerten in Opern- und Oratoriumsaufführungen dem Publikum neue Attraktionen bieten. Stilistisch nutzte er dabei, was ihm gerade einfiel beziehungsweise vor die Finger kam – bei einigen Konzerten von op. 7 verzichtete der begnadete Improvisator gar völlig auf die Ausarbeitung des Orgelparts: „Ad libitum“ lautet die Anweisung an den Solisten. Diese Leerstellen füllt nun Jeremy Joseph an der Orgel des Wiener Musikvereins gleichermaßen originell wie stilbewusst. Während Martin Haselböck bei einigen der Konzerte op. 4 als Orgelsolist rhythmisch etwas unstet wirkt, gelingt ihm als Dirigent die heikle Verzahnung von Orgel- und Orchesterpart überwiegend gut. Auch klangtechnisch sehr überzeugend.
© Meinrad Hofer
Martin Haselböck
Händel: Orgelkonzerte op. 4 & 7
Martin Haselböck (Orgel & Leitung), Jeremy Joseph (Orgel), Orchester Wiener Akademie
Alpha (ALP742)
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