Felix Mendelssohn scheint den Barkarolenrhythmus geliebt zu haben: allein vier Gondellieder finden sich in den Bänden der „Lieder ohne Worte“, die mit dem Verweis auf die Werke etwa von Schumann gern abschätzig bewertet werden. Es braucht einen so reflektierten Pianisten wie Matthias Kirschnereit um aufzuzeigen, welcher Reichtum an Texturen und Stimmungen sich in diesen Stücken verbirgt. Kirschnereit begeht dabei nicht den Fehler, den oft luziden Klaviersatz künstlich mit Bedeutung aufzuladen. Daneben finden sich auf diesem Album auch die Lieder ohne Worte von Mendelssohns Schwester Fanny Hensel. Zwar durfte die hoch begabte Fanny geschlechtsbedingt ihre Talente nicht in gleichem Maße entfalten wie ihr Bruder: im direkten Vergleich fallen ihre Werke qualitativ doch deutlich ab.
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Rezension Matthias Kirschnereit
Reichtum an Stimmungen
Es braucht einen so reflektierten Pianisten wie Matthias Kirschnereit um den Reichtum dieser Stücke zu offenbaren
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Matthias Kirschnereit ist ein musikalischer Spätzünder. Im Alter von vierzehn Jahren, wo andere Solisten sich bereits an renommierten Wettbewerben in ihrem Können messen, begann er erst mit dem Unterricht. Geboren wurde Kirschnereit 1962 in Dorsten, ging dann mit seiner Familie nach Namibia,…
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