Startseite » Rezensionen » Wiener Kostbarkeiten

CD-Rezension Quatuor Diotima

Wiener Kostbarkeiten

Mit dem Silberstift gezogenes Saiten-Schnurren: Quatuor Diotima bezaubert mit leisen Tönen

vonAndreas Falentin,

Der zweiten Wiener Schule haftet auch nach fast einem Jahrhundert noch ein Bürgerschreck-Image an. Mit entspanntem, geradezu bildschönem Musizieren pulverisiert das auf moderne Musik spezialisierte Quatuor Diotima dieses Vorurteil. Anlässlich ihres zwanzigjährigen Bühnenjubiläums veranstalten die in Paris ansässigen Musiker nicht nur ein Festival der leisen Töne, sondern auch bis hin zum wie mit dem Silberstift gezogenen Saiten-Schnurren. Sie arbeiten Gemeinsamkeiten wie Unterschiede der drei Komponisten mustergültig heraus, zeigen mit exemplarischer Klangfantasie Schönbergs Mäandern zwischen – immer noch – Neuer Musik und vorromantischer Formgebung, Bergs Suche nach dramatischer Substanz und Weberns Ringen um objektiver Kontemplation in der Musik. Besonders die Webern-CD hat mit ihrer fast subversiven Sanftheit bei gleichzeitig klarer, transparenter Balance das Zeug zum Mitbringsel auf die einsame Insel.

Schönberg, Berg, Webern:
Sämtliche Streichquartette

Quatuor Diotima
naive (4 CDs)

Auch interessant

Rezensionen

Termine

Aktuelle Rezensionen

  • Tag 8
    Der Klingende Adventskalender: 8. Dezember 2025

    Tag 8

    Heute können Sie dank unseres Klingenden Adventskalenders wieder einen tollen Preis gewinnen. Können Sie unser Musikrätsel lösen? Probieren Sie es am besten gleich aus!

Anzeige

Audio der Woche

Bach trifft Brahms – J. S. Bach-Stiftung auf historischen Instrumenten der Brahms-Zeit

Mit der reizvollen Kombination aus Bachs Kantate BWV 27 und Brahms’ Ein deutsches Requiem spannt diese elektrisierende Liveaufnahme unter dem Dirigat von Rudolf Lutz einen Bogen zwischen zwei musikalischen Giganten und erkundet zugleich das romantische Potenzial Bachs.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!