Eine sehr schöne Ausarbeitung der verschiedenen Klangschichten, eine gute Balance der Stimmen und auch die notwendige Schwärze russischer Bässe zeichnet diese Aufnahme der 1910 komponierten und uraufgeführten Chrysostomos-Liturgie Sergej Rachmaninows aus. Man höre nur die ganze Vielfalt von Klangfarben in der Glocken-Nachahmung des Preiset den Herrn. Allerdings ist es auch eine sehr auf den Charakter von Kunstmusik gestaltete Interpretation. Um die spirituelle Erlösung durch das Singen, das Ablegen aller irdischen Sorgen zu erreichen, das die Tradition dieser musikalischen Praxis verspricht, wirkt alles etwas zu kalkuliert, zu sehr bis ins Detail ausgearbeitet. Aber vielleicht entspricht das gerade der ästhetischen Absicht des Werks: Eine zu große, zu opernhafte Dramatik war Rachmaninow ja auch damals schon von kirchlichen Kreisen vorgeworfen worden. In der Liturgie durfte es nicht verwendet werden.
CD-Rezension Rundfunkchor Berlin
Kalkulierte Dramatik
Etwas zu sehr auf den Charakter von Kunstmusik gestaltet: Die Chrysostomos-Liturgie mit dem Rundfunkchor Berlin
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Der Rundfunkchor Berlin ist ein gemischtes Chorensemble mit internationalem Renommee. Als Gründungjahr des damaligen Berliner Funkchors wird 1925 angegeben, seitdem ist der Chor mehrmals umbenannt worden. Die erste Namensänderung erfolgte im Jahr 1933 in Chor des Reichssenders Berlin. Nach dessen Auflösung genau…
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