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CD-Rezension Sergey Malov – Hommage à Ysaÿe

Selbstbezogen

Der Hörer kann bei Sergey Malovs „Hommage à Ysaÿe“ seine Virtuosität bewundern, erhält aber selten Zugang zur Musik

vonAndreas Falentin,

Sergey Malov ist ein Virtuose mit einem Hang zur genialischen Selbststilisierung wie in der aktuellen Klassikszene vielleicht nur Cameron Carpenter und Teodor Currentzis. Die Tatsache, dass er mit „Hommage à Ysaÿe“ bereits seine dritte, überdies von ihm selbst produzierte CD für Violine solo vorlegt, weist ihn zudem als Einzelgänger aus. Ysaÿes Solosonaten sind bekanntlich den sechs bedeutendsten Violinisten vom Anfang des 20. Jahrhunderts gewidmet. Malov kombiniert die anspruchsvollen Stücke mit dem Spezialrepertoire der Widmungsträger, den individuellen Virtuositäts-Schaustücken eines Fritz Kreisler oder Joseph Szigeti. Und er wird ihnen spieltechnisch mühelos gerecht. Dennoch wirkt sein Spiel häufig hermetisch, trotz vieler sinnlicher Töne und Linien sperrig, zu sehr auf sich selbst bezogen, in sich hineingehört. Der Hörer bewundert die Virtuosität, erhält aber selten Zugang zur Musik.

Hommage à Ysaÿe
Bach: 1. & 3. Satz aus „Partita BWV 1006“
Enescu: Impressions d’enfance op. 28
Kreisler: Recitativo & Scherzo-Caprice op. 6
Tartini/Kreisler: Cadenza aus „Teufelstriller“

Sergey Malov (Violine & Violoncello da spalla)
Solo Musica

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