
Rezension Yannick Nézet-Séguin – Price: Sinfonien Nr. 1 & 3
Stilistisch breit gefächert
Gemeinsam mit dem Philadelphia Orchestra hat der kanadische Dirigent Yannick Nézet-Séguin zwei Sinfonien der afroamerikanischen Komponistin Florence Price eingespielt.
Yannick Nézet-Séguin schlägt mit einem der renommiertesten amerikanischen Orchester einen (zu) selten gewählten Weg ein. Mit dem Philadelphia Orchestra hat er zwei (von vier) Sinfonien der afroamerikanischen Komponistin Florence Price eingespielt. Zwar wurde sie von Sergei Koussewizki einst unvermittelt im Regen stehen gelassen, dennoch konnte sie sich als Komponistin in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in den USA durchsetzen. Nézet-Séguin zeigt das Pathos dieser Musik, ihre enorme stilistische Bandbreite ebenso wie Prices eigene Handschrift. Spätromantisches Erbe kommt neben genuin amerikanischen Einfällen plastisch zur Geltung. Das Philadelphia Orchestra spielt frei auf, mal unterhaltungslustig, mal streng, dabei jederzeit mit einer guten Balance der einzelnen Stimmen. Kurz: Musik, die – nach zwei unterschiedlichen Aufnahme-Alternativen bei Naxos – hier in einer gelungenen Einspielung vorliegt.
© Hans van der Woerd

Yannick Nézet-Séguin
Price: Sinfonien Nr. 1 & 3
Philadelphia Orchestra, Yannick Nézet-Séguin (Leitung)
Deutsche Grammophon
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