Ein abgetrennter Kopf bringt die Handlung ins Rollen: Händels „Giulio Cesare“ beginnt mit einem Schockmoment – der Ermordung von Pompeius, Caesars Gegenspieler. Dahinter steckt mehr als ein historisches Drama, denn der politische Mord wirft Fragen auf, die bis in unsere Gegenwart reichen. Ist Macht wichtiger als Menschlichkeit? In dieser Oper sind alle Figuren Teil eines erbarmungslosen Spiels um Einfluss, Identität und Überleben. Auch Kleopatra mischt mit – klug, verführerisch, gefährlich; ihre Mittel: List, Emotion, Strategie. Die neue Produktion der Salzburger Festspiele, inszeniert von Regisseur Dmitri Tcherniakov, zeigt „Giulio Cesare“ nicht nur als barockes Glanzstück, sondern als düstere, hochaktuelle Studie über politische Gewalt, persönliche Ambitionen – und über die Hoffnung, dass Menschlichkeit über Macht siegen kann. Die musikalische Leitung hat die französische Dirigentin Emmanuelle Haïm inne.
Händel: Giulio Cesare in Egitto
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