Seit drei Jahrzehnten pflegt das Fauré Quartett eine besondere Art von Nähe, musikalisch wie menschlich. Vier Musiker, die sich einst an der Karlsruher Musikhochschule fanden und seither in unveränderter Besetzung spielen: Erika Geldsetzer, Sascha Frömbling, Konstantin Heidrich und Dirk Mommertz. „Diese gewisse Chemie – das war ein glücklicher Zufall“, so beschrieb es Pianist Mommertz im concerti-Gespräch. Aus diesem Zufall ist eine künstlerische Partnerschaft geworden, die auf Vertrauen, Geduld und stetiger Neugier gründet.
Lange galt das Klavierquartett als Außenseitergattung: zu klein für Orchestrales, zu groß für das Streichquartett. Doch das Fauré Quartett hat die Gattung mit Mut und Feinsinn neu belebt: „Wir haben da etwas ins Rollen gebracht“, meint Mommertz rückblickend. Heute gilt das Ensemble als feste Größe, die in den Konzertsälen der Welt Maßstäbe setzt. In der Hamburger Elbphilharmonie tritt nun mit dem Finnen Janne Saksala, seit 2008 Erster Solokontrabassist der Berliner Philharmoniker, ein neuer musikalischer Partner hinzu und schafft das klangliche Fundament für Franz Schuberts berühmtes „Forellenquintett“. Ein Stück, das vor Lebenslust sprudelt und zugleich jene für Schubert so charakteristische bittersüße Melancholie atmet. Das einige Jahre zuvor entstandene, heute selten zu hörende „Adagio e Rondo concertante“ hingegen strotzt vor jungendlichem Geist und pianistischer Virtuosität. In üblicher Klavierquartettbesetzung geschrieben, steht der Pianopart stark im Fokus, sodass es häufig als kammermusikalisches Konzert gehandhabt wird. Weniger auf spieltechnischen Glanz als auf lyrische Innerlichkeit zielt schließlich Robert Schumanns purromantisches Es-Dur-Klavierquartett, das ebenfalls auf dem Programm steht.



