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Tidrow: Prothesen der Autonomie & Elghs: Valerie’s Voice

Zwei Kurzopern werfen einen Blick auf die Zukunft des Menschen. Thierry Tidrows „Prothesen der Autonomie“zeichnet das Bild eines Matriarchats, in dem die einzelnen Individuen völlig autonom existieren, ohne psychischen und emotionalen Belastungen von außen ausgesetzt zu sein. Um in einer solchen Welt nicht auf die Oper verzichten zu müssen, die ihren Darstellerinnen große emotive Identifikationsleistungen abverlangt, wurde ein weiblicher Performing Robot konstruiert. SIE wurde programmiert, drei Frauenrollen alter Opern zu verkörpern: Mozarts Contessa, Puccinis Butterfly und Bergs Lulu. Aus den Individualschicksalen dieser drei Heldinnen lernend, gelangt SIE in diesem Musiktheater schließlich zu Bewusstsein und stellt ihr eigenes Selbst in Frage.

Noch schlechter kommen die Männer in Christofer Elghs „Valerie’s Voice“ weg. In dieser feministischen Oper für Sopran und vier E-Gitarren wird die „biologische Katastrophe“ Mann abgeschafft. Textgrundlage ist das „S.C.U.M. Manifesto“ der US-amerikanischen Autorin Valerie Solanas, die durch einen Mordversuch an Andy Warhol unrühmliche Bekanntheit erlangte.

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