Den Nachnamen darf man deutsch aussprechen: Roth, wie die Farbe. Denn der Komponist Alec Roth hat deutsche Vorfahren und lebt seit 2020 auch in Deutschland. Geboren wurde er allerdings in Manchester und startete von dort aus seinen beispiellosen Lebensweg. Aus einer Vielzahl von Tätigkeiten in Wissenschaft und Film, als Mathelehrer, Dirigent und Musikvermittler, schälte sich sein Komponisten-Dasein heraus.
Roth ist ein lebenslang lernender Autodidakt, der jedoch auch akademische Impulse erhielt, zum Beispiel an der Durham University seines Geburtslandes sowie an der Academy of Indonesian Performing Arts Surakarta in Java, wo er das Gamelan-Spielen erlernen wollte. Mittlerweile lebt er vom Komponieren und nimmt Aufträge an, wie den vom RIAS Kammerchor, der wie er selbst letztes Jahr 75 Jahre alt wurde.
Neue Musik mit dem RIAS Kammerchor
Auftragskompositionen und Uraufführungen gehörten stets zur Identität des Kammerchores. In dieser Saison intensiviert er diese programmatische Ausrichtung zum ersten Mal mit Alec Roth als Composer in Residence. Über die gesamte Saison hinweg erklingen Werke des versierten Komponisten, der auch einen Workshop für den komponierenden Nachwuchs anbietet. Höhepunkt seiner Residenz ist die Uraufführung des Werkes „Honig aller Wesen“ unter der Leitung des RIAS-Chefdirigenten Justin Doyle. Das Konzert findet in der Berliner Kirche St. Elisabeth in der Reihe „Freitag ¾ sechs“ zur Abendbrotzeit statt.