Startseite » Vermischtes » Wunderkind im Visier

Buchtipp: Sebastian Knauer – Mörderisches Mozart-Kind

Wunderkind im Visier

Den Auftakt in unserer Literaturserie macht Sebastian Knauer und sein Musikkrimi „Mörderisches Mozart-Kind“.

vonSören Ingwersen,

Da sage noch mal einer, Mozarts Musik sei nicht zum Morden schön! Mit „Mörderisches Mozart-Kind“ legt der Hamburger Autor Sebastian Knauer bereits seinen zweiten Musikkrimi vor. Und auch diesmal geht es – wie in „Tödliche Kantaten“ um einen geradezu besessenen Musikliebhaber. Der geht für sein Idol Wolfgang Amadeus Mozart im Wortsinn über Leichen. Warum, das bleibt vorerst ein Rätsel.

Der Leser heftet sich an die Fährte des Hamburger Detektivs Pit Koch, der auch schon bei den „Tödlichen Kantaten“ ermittelte, und der Wiener Kommissarin Larissa Bost und verfolgt parallel das geheimnisvolle Doppelleben des verheirateten Unternehmers Steven Briggs, der unter anderem Namen immer neue Frauenbekanntschaften macht. Die Beziehungen zu den jungen Musikerinnen, die oft tödlich enden, ergeben sich aus der gemeinsamen Bewunderung für den Salzburger Komponisten, über dessen Leben und Werk man quasi beiläufig in mitunter mehrseitigen Exkursen vieles erfährt.

Mozarts Werk im Mittelpunkt

Einzelne Kompositionen und deren Entstehung kommen ebenso zur Sprache wie die wirtschaftliche Situation des Komponisten oder die aufopfernde Arbeit des Musikchronisten Ludwig von Köchel, dem Autor des Köchelverzeichnisses. Diese Einschübe sind erhellende Verschnaufpausen in einem Handlungsfluss, der sich zu einem Wettlauf gegen die Zeit steigert. Denn während der Mörder, dessen Psyche und weitreichende Pläne für den Leser zunehmend an Kontur gewinnen, seinem nächsten Opfer immer näher kommt, sind der Detektiv und die Kommissarin ihm dicht auf den Fersen. Nach diesem Buch wird man Mozarts Totenmesse mir anderen Ohren hören.

Buch-Empfehlung

Album Cover für
Mörderisches Mozart-Kind
Sebastian Knauer
Ellert & Richter, 2018

Auch interessant

Rezensionen

  • Asya Fateyeva steht mit Hingabe für die Vielseitigkeit ihres Instruments ein.
    Interview Asya Fateyeva

    „Es darf hässlich, es darf provokant sein“

    Asya Fateyeva, Porträtkünstlerin beim Schleswig-Holstein Musik Festival, spricht über den Reiz und die Herausforderungen des für die Klassik so ungewöhnlichen Saxofons.

Anzeige

Audio der Woche

Das Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker

Ein Konzerterlebnis der Spitzenklasse gab es im Park von Schloss Schönbrunn in Wien. Unter Leitung von Andris Nelsons präsentierten die Wiener Philharmoniker und Starsolistin Lise Davidsen ein unterhaltsamen Programm mit Musik von Verdi, Wagner, Smetana u.a.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!