Der Aufsichtsrat der Hamburgischen Staatsoper hat einer vorzeitigen Vertragsauflösung mit Ballettintendant Demis Volpi zugestimmt. In den vergangenen Tagen einigten sich beide Seiten auf einen Aufhebungsvertrag zum Ende der aktuellen Spielzeit. Volpi wird mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben freigestellt. Für die Übergangszeit plant die Staatsoper eine gemeinsame Interimsleitung der Compagnie bis zum Ende der Spielzeit 2025/2026, die weiterhin als eigenständige Sparte innerhalb des Hauses bestehen bleibt. Aktuell werden dazu Gespräche mit zentralen Persönlichkeiten der Compagnie geführt: Lloyd Riggins (stellvertretender Ballettintendant), Nicolas Hartmann (Ballettbetriebsdirektor) sowie Gigi Hyatt (stellvertretende Direktorin der Ballettschule). Parallel dazu laufen Verhandlungen mit Nicolas Hartmann über die mögliche interimistische Übernahme der Geschäftsführung.
Hamburg Ballett: Interimsleitung bis 2026 geplant – Neuer Findungsprozess gestartet
Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat den Vorsitzenden und dessen Stellvertreter beauftragt, gemeinsam mit dem Betriebsrat einen extern moderierten Prozess in der Compagnie anzustoßen. Ziel ist es, Leitlinien für die künftige Zusammenarbeit sowie die Erwartungen an eine neue Ballettdirektion zu formulieren. Diese sollen in einen anschließenden strukturierten Findungsprozess einfließen.
Dazu der Aufsichtsrat der Hamburgischen Staatsoper: „Wir bedauern, dass es nicht gelungen ist, eine gemeinsame Grundlage für eine weitere Zusammenarbeit im Hamburg Ballett zu schaffen und wir haben uns mit Demis Volpi deshalb auf die Auflösung des Vertrages zum Ende der Spielzeit und die Freistellung von seinen vertraglichen Verpflichtungen als Ballettdirektor vom heutigen Tage (10. Juni 2025) verständigt. Der Aufsichtsratsvorsitzende dankt Demis Volpi für seine künstlerischen Impulse und seinen engagierten Einsatz für die Weiterentwicklung des künstlerischen Profils der Compagnie. Er wünscht ihm alles Gute für den weiteren beruflichen Weg.“
Demis Volpi: „Meine Vision – sowohl in künstlerischer Hinsicht als auch im Hinblick auf eine zeitgemäße Struktur, die offene und verantwortungsvolle Zusammenarbeit innerhalb einer Ballettcompagnie ermöglicht – ließ sich trotz intensiver Bemühungen unter den aktuellen Rahmenbedingungen am Hamburg Ballett nicht weiter verwirklichen. Im Sinne aller Beteiligten haben wir uns daher auf eine einvernehmliche Beendigung meiner Intendanz verständigt.“