Lieblingsstück Herbert Schuch

Ludwig van Beethoven: Klaviersonate Nr. 16 op. 31/1

Pianist Herbert Schuch erinnert sich mit Ludwig van Beethovens Klaviersonate Nr.16 op. 31/1 an seine erste Erfahrung mit dem Komponisten.

© Felix Broede

Sein Studium absolvierte er am Salzburger Mozarteum: Herbert Schuch gehört zu den stillen Stars unter den deutschen Pianisten

Sein Studium absolvierte er am Salzburger Mozarteum: Herbert Schuch gehört zu den stillen Stars unter den deutschen Pianisten

Die Sonate habe ich mit fünfzehn Jahren gelernt, insofern verbindet mich mit ihr eine lange Geschichte. Ich kann mich noch daran erinnern, wie schwer es mir fiel, den Inhalt dieses Stücks für mich zu dechiffrieren. Das hat mich vor große Herausforderungen gestellt und auch in gewisser Weise frustriert, da ich immer das Gefühl hatte, dass ich nicht weiterkomme. Andererseits hat mich die Komposition fasziniert. Heute verbinde ich mit der Sonate die ganz frühe Erfahrung, Beethoven zu spielen. Jedes Mal, wenn ich zu diesem Stück zurückkehre, habe ich das Gefühl, dass sich wieder etwas „klärt“. Da liegen gewissermaßen Schleier vor diesem Stück, die sich nach und nach lichten. Jede Interpretation ist dabei wie beim Bogenschießen: Irgendwann lässt man den Pfeil los, und es kann sein, dass man ins Schwarze trifft, eine Garantie dafür gibt es aber nicht. Das Einzige, das helfen kann, ist, Erfahrung zu haben und genau Bescheid zu wissen.

Ein letzter Moment von Glück und Zufall

Natürlich ist es aber auch schön zu sehen, dass es einen letzten Moment von Glück oder Zufall gibt. Bei diesem Stück ist es schwer, den richtigen Schlüssel zu finden, weil es eben nicht in diese übermenschliche Richtung geht wie bei vielen anderen Beethoven-Sonaten, die deutlich berühmter sind. Dieses Werk wehrt sich immer ein bisschen, wenn auch mit einem Lächeln auf den Lippen. Was am Ende bleibt, ist die Genialität eines Komponisten, dem man nie so recht auf die Schliche kommt. Das Stück ist letztlich vergleichbar mit einem Menschen. Jeder hat seinen eigenen Charakter, und bei manchem Charakter braucht man eben ein wenig länger, um mit ihm warm zu werden. Dann jedoch ist es umso schöner.

Termine

Samstag, 13.01.2024 20:00 Uhr Parktheater Bensheim

Herbert Schuch

Beethoven: Sonaten Nr. 8 c-Moll op. 13, Nr. 31 As-Dur op. 110 & Nr. 32 c-Moll op. 111, Garson: Pathetiques Variations, Rzewski: Winnsboro Cotton Mill Blues

Samstag, 27.01.2024 19:30 Uhr Orangerie Herrenhausen Hannover
Freitag, 09.02.2024 20:00 Uhr Alte Oper Frankfurt

Herbert Schuch

Beethoven: 11 Bagatellen op. 119, Ligeti: Musica ricercata, Schubert: 4 Impromptus D 935, Janáček: Auf verwachsenem Pfade Serie 2

Samstag, 02.03.2024 20:00 Uhr Schloss Neubeuern

Sebastian Manz, Maximilian Hornung, Herbert Schuch

Rota: Klarinettentrio, Brahms: Klarinettensonate f-Moll op. 120/1 & Klarinettentrio a-Moll op. 114, Martinů: Cellosonate Nr. 2

Samstag, 06.04.2024 20:00 Uhr Schloss Neubeuern

Tobias Feldmann, Herbert Schuch

Mozart: Violinsonate KV 377, Lutosławski: Partita für Violine und Klavier, C. Schumann: 3 Romanzen op.22, Dietrich/Schumann/Brahms: F.A.E. Sonate

Samstag, 27.04.2024 20:00 Uhr Liederhalle Stuttgart

Sebastian Manz, Maximilian Hornung, Herbert Schuch

Rota: Klarinettentrio, Martinů: Cellosonate Nr. 2, Brahms: Klarinettensonate f-Moll op. 120/1 & Klarinettentrio a-Moll op. 114

Donnerstag, 13.06.2024 20:00 Uhr Volkshaus Jena

Herbert Schuch, Philharmonischer Chor Jena, Jenaer Philharmonie, Simon Gaudenz

Brahms: Schicksalslied op. 54 & Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur op. 83, Lang: Harmony and Understanding

Freitag, 14.06.2024 20:00 Uhr Volkshaus Jena

Herbert Schuch, Philharmonischer Chor Jena, Jenaer Philharmonie, Simon Gaudenz

Brahms: Schicksalslied op. 54 & Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur op. 83, Lang: Harmony and Understanding

Samstag, 28.09.2024 19:30 Uhr Rainer-Maria-Rilke-Gymnasium Icking

Jonian Ilias Kadesha, Herbert Schuch

Beethoven: Andante favori, Franck: Violinsonate A-Dur, Bartók: Violinsonate Nr. 1

Rezensionen

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