Porträt Klavierduo Gülru Ensari & Herbert Schuch
Tastenfeuer mit Strawinsky
Das Programm des Klavierduos reicht vom anatolischen Volkslied bis zum „Sacre“ – und auch privat sind Gülru Ensari und Herbert Schuch ein Paar
© Felix Broede

Klavierduo Gülru Ensari & Herbert Schuch
Auf politischer Ebene ist die Beziehung zwischen Deutschland und der Türkei zurzeit nicht frei von Konflikten, umso erfreulicher ist, dass es wenigstens in der musikalischen Sphäre deutsch-türkische Partnerschaften gibt, die von harmonischer Zusammenarbeit geprägt sind. Eine solche Beziehung besteht, auf privater wie musikalischer Ebene, zwischen der Pianistin Gülru Ensari und dem Pianisten Herbert Schuch.
International erfolgreich: Gülru Ensari und Herbert Schuch
Ensari stammt aus Istanbul und studierte zunächst am Konservatorium ihrer Heimatstadt, anschließend ging sie nach Deutschland und nahm an der Kölner Musikhochschule Unterricht bei Vassily Lobanov und Anthony Spiri. Sie wurde mehrfach mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet, mittlerweile tritt sie mit den führenden Orchestern der Türkei auf und gibt weltweit Konzerte.
Schuch wurde im rumänischen Timișoara (früher Temeswar) geboren und übersiedelte im Alter von neun Jahren mit seiner Familie ins bayerische Rosenheim. Er kam bereits im Alter von zwölf Jahren unter die Fittiche des Pianistenmachers Karl-Heinz Kämmerling und erhielt später wichtige Anregungen von Alfred Brendel. Internationales Aufsehen erregte er, als er innerhalb eines Jahres drei bedeutende Wettbewerbe in Folge gewann: den Casagrande-Wettbewerb, die London International Piano Competition und den Internationale Beethoven Klavierwettbewerb Wien.
Ein Querschnitt ihres vielseitigen Repertoires
Seit der Saison 2014/15 konzertieren Herbert Schuch und Gülru Ensari zusammen im Duo an einem oder zwei Flügeln, dabei befassen sie sich neben Werken aus der Wiener Klassik, Romantik und klassischen Moderne auch mit zeitgenössischen Stücken des Nahen Ostens. Einen Querschnitt ihres vielseitigen Repertoires bietet das Programm, das sie für ihren Duoabend im Fürstensaal zu Fulda zusammengestellt haben.
Mozarts C-Dur-Sonate zu vier Händen steht da zwischen Walzer-Zyklen von Brahms und Hindemith und Strawinskys einstigem Skandalstück „Le sacre du printemps“. Bevor jedoch die kraftvolle Motorik des „Sacre“ den Saal zum Beben bringt, interpretiert das Pianistenpaar zwei anatolische Melodien des türkischen Komponisten Özkan Manav (*1967), die dieser dem Duo widmete. Ein vielschichtiges Programm, interpretiert von zwei vielseitigen Künstlern.
Gülru Ensari und Herbert Schuch spielen Strawinskys „Le sacre du printemps“:
concerti-Tipp:
Fulda Di. 25.9., 20:00 Uhr Schlosstheater (Fürstensaal)
Klavierduo Gülru Ensari und Herbert Schuch
Brahms: Walzer op. 39, Hindemith: Acht Walzer op. 6, Manav: Iki anadolu ezgisi, Strawinsky: Le sacre du printemps
Termine
Herbert Schuch, Armida Quartett
Mozart: Streichquartett D-Dur KV 575, Nikodijević: Streichquartett Nr. 2, Brahms: Klavierquintett f-Moll op. 34
Rafael Fingerlos, Herbert Schuch, Mozarteumorchester Salzburg, Andrew Manze
Brahms: Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur op. 83 & Variationen über ein Thema von Joseph Haydn op. 56a, Glanert: Vier Präludien und Ernste Gesänge
Herbert Schuch
Schubert: Impromptus op. 90 & Moments musicaux (Auszüge), Janáček: Auf verwachsenem Pfade (Auszüge), Beethoven: Klaviersonaten Nr 17 d-Moll op 31/2 & Nr. 31 op. 110
Herbert Schuch, Norddeutsche Philharmonie Rostock, Marcus Bosch
Haydn: Sinfonie Nr. 93 D-Dur Hob. I:93, Grieg: Klavierkonzert a-Moll op. 16, Prokofjew: Sinfonie Nr. 3 c-Moll op. 44
Herbert Schuch, Norddeutsche Philharmonie Rostock, Marcus Bosch
Haydn: Sinfonie Nr. 93 D-Dur Hob. I:93, Grieg: Klavierkonzert a-Moll op. 16, Prokofjew: Sinfonie Nr. 3 c-Moll op. 44
Herbert Schuch, Norddeutsche Philharmonie Rostock, Marcus Bosch
Haydn: Sinfonie Nr. 93 D-Dur Hob. I:93, Grieg: Klavierkonzert a-Moll op. 16, Prokofjew: Sinfonie Nr. 3 c-Moll op. 44
madigan, imaginær
Herbert Schuch, Bochumer Symphoniker, Tung-Chieh Chuang
Leiviskä: Intermezzo op. 16 Nr. 1, Sibelius: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 43, Brahms: Klavierkonzert Nr. 1 d-Moll op. 15
Herbert Schuch, Bochumer Symphoniker, Tung-Chieh Chuang
Leiviskä: Intermezzo op. 16 Nr. 1, Sibelius: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 43, Brahms: Klavierkonzert Nr. 1 d-Moll op. 15
Rezensionen
Rezension Daniel Müller-Schott – Grieg: Werke für Cello & Klavier
Zarte Linien
Daniel Müller-Schott und Pianist Herbert Schuch erweitern wohlwollend und unprätentions Edvard Griegs Celloschaffen. weiter
Rezension Sebastian Manz – Brahms: Klarinettensonaten op. 120
Buttersanft und bissig
Mit Klarinettist Sebastian Manz und Pianist Herbert Schuch lassen zwei kongeniale Künstler ihrer schieren Musizierlust freien Lauf. weiter
Rezension Herbert Schuch – Reflecting Beethoven
Pulsierender Gestus
Herbert Schuch setzt Klaviersonaten von Beethoven gekonnt in den Kontext zeitgenössischer Klavierliteratur. weiter