Dunkles Gesicht, rabenschwarzes, wirres Haar: So malte Delacroix den „Hexenmeister auf der Geige“. Eine unwiderstehliche Ausstrahlung dürfte Paganini besessen haben. Dabei war er keine heroische Virtuosengestalt. Totenbleich, mit zahnlos eingefallenem Mund, schlurfendem Gang und gespenstisch ausgemergeltem Körper – Folge der Quecksilberkuren gegen seine Syphilis – betrat er die Bühne. Doch weder Robert Schumann noch Eduard Hanslick konnten sich seiner „überwältigenden Genialität“ entziehen, trotz „greller, unschöner Striche“, die auch der Dichter Ludwig Rellstab in einem Berliner Konzert 1829 hörte. „Aufregend und pikant“ fand Fanny Hensel „diesen Menschen, der das Aussehen eines wahnsinnigen Mörders und die Bewegungen eines Affen hat“. Franz Liszt glaubte gar, „dass jene vierte Saite, der er so zauberische Weisen entlockte, der Darm eines Weibes sei, das er eigenhändig erwürgt habe”. Und Heine fragte: „Ist es ein Toter, der aus dem Graben gestiegen, ein Vampir …?“ Im Kammermusiksaal Berlin spüren Geiger Oscar Bohórquez und Schauspieler Ulrich Tukur mit Briefen und Musik dem Mythos Paganini nach.
„Paganini intimo“ mit Oscar Bohórquez & Ulrich Tukur
Genius oder Affe?
Oscar Bohórquez und Ulrich Tukur spüren dem Mythos Paganini nach.
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„Es gibt nichts Vergleichbares“
Der italienische Dirigent Daniele Gatti übernimmt ab der nächsten Spielzeit den Chefposten bei der Sächsischen Staatskapelle Dresden.
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