Schon seit der Grundsteinlegung des heutigen Staatstheaters am Gärtnerplatz ist die Bestrebung aller Beteiligten, das musikalische Unterhaltungstheater in all seinen Facetten zu präsentieren und eine deutsche Volksoper widerzuspiegeln. „Zweck der Gesellschaft ist die Herstellung und der Betrieb einer den ästhetischen Anforderungen der Zeit und ihrer Bedürfnisse entsprechenden Volksbühne, deren Repertoire das ganze Gebiet des Lustspiels, des Volksstücks und der Possen mit Gesang umfaßt“, heißt es 1864 in den Gesellschaftsstatuten.
Seitdem sind mehr als 150 Jahre vergangen – die Prinzipien sind aber geblieben. Hebte sich das Staatstheater damals vor allem durch seine Programmierung von Operetten und Singspielen von Jacques Offenbach, Richard Strauss oder Franz Lehár von der Bayerischen Staatsoper ab, so stehen seit dem Zweiten Weltkrieg auch Opern auf dem Programm am Gärtnerplatz. Zu verdanken ist das einer Art Kooperation zwischen den beiden Häusern, die zwischen 1952 und 1955 gemeinsam unter der Leitung von Rudolf Hartmann geführt wurden. Die Erweiterung des Spielplans um das Genre Musical baute den Facettenreichtum weiter aus.
Zuschauer werden zu Zuhörern
Heute locken vor allem Abonnementkonzerte, Kinder- und Jugendvorstellungen, Open Air-Events sowie ein buntes Unterhaltungsprogramm dafür, dass das Publikum gerne und zahlreich ins Staatstheater am Gärtnerplatz strömt. Durch ein erweitertes digitales Angebot wie dem „Gärtnerplatz Podcast“ können Zuschauer zu Zuhörern werden und die zahlreichen Ensemblemitglieder des Hauses näher kennenlernen. Die Beziehung zu seinem Publikum ist den Verantwortlichen sehr wichtig. Auf der Website zur Ausschreibung zum „Publikum des Jahres“ heißt es: „Wir, das Staatstheater am Gärtnerplatz, sind besonders stolz darauf, dass Sie, unser treues Publikum, uns diese Nominierung zugesprochen haben.“ Dieses Gefühl beruht sicher auf beiden Seiten.
