Im Frühling, wenn der Sanddorn an den Dünen zu blühen beginnt, vermeint man auf Rügen einen ganz besonderen Moment zu spüren: die nie versiegende Hoffnung. Und wenn dann nach einer böig durchfurchten Uferpromenade auch noch ein erstklassiges Konzert wartet, kann man’s auch im März auf Deutschlands größter Insel sehr gut aushalten. Zweimal musste Intendantin Ursula Haselböck ihren Festspielfrühling wegen Corona absagen, in diesem Jahr hofft sie auf „ein ganz besonderes Erwachen“ auf Rügen als Vorbote eines überreichen musikalischen Sommers im ganzen Küstenland. Der gut vernetzte Geiger Daniel Hope steht ihr als künstlerischer Leiter zur Seite und lädt sich zu rund 25 Konzerten musikalische Freunde und neue Talente ein.
Fast alle Künstler wohnen selbst auf der Insel
Dabei gibt es nicht nur Orchesterkonzerte mit der heimischen Neubrandenburger Philharmonie zu bestaunen, sondern vor allem Kammermusik. Mit einem kulinarischen Spaziergang durch das Ostseebad Göhren wird auch das leibliche Wohl nicht vernachlässigt, während in einer Sassnitzer Backstube Pianoklänge mit Filmsequenzen über das wohl älteste Handwerk der Welt aufeinandertreffen. Klingt familiär, ist auch so gemeint: Beinahe alle Künstler wohnen selbst auf der Insel, manche geben nebenbei Meisterkurse für Laien oder treffen sich nach den Konzerten persönlich mit dem Publikum. Fehlt nur noch der gemeinsame Spaziergang durch die Dünen, und der musikalische Ostseeurlaub ist perfekt.