Alles aus der Welt der Oper
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Struggle for Life
(Hannover, 6.12.2024) Messerscharfe rhythmische Präzision konturiert die Figuren und Ensembles in Kanders „Chicago“. Auch szenisch geht dank Regisseur Felix Seiler und Choreograf Danny Costello an der Staatsoper Hannover die ganz große Show über die Bühne.
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Sie drängeln, die Gallier
(Leipzig, 1.12.2024) Bellinis Belcanto-Hit „Norma“ ist nun endlich auch in der Oper Leipzig angekommen. Vokal und musikalisch ist ihm dabei weit größeres Glück beschieden als szenisch.
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Manche mögen‘s schrill
(Nordhausen, 29.11.2024) Paul Abrahams Lustspieloperette sorgt jetzt auch am Theater Nordhausen für Furore.
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Reale und fiktive Zukunftsängste
(Berlin, 23.11.2024) Die musikalische Prachtleistung von Maestro Enrique Mazzola, Orchester und Chor sowie Roman Burdenko und Felicia Moore in den Hauptpartien bleibt in „Macbeth“ ohne szenisch ebenbürtiges Gegengewicht. Regisseurin Marie-Ève Signeyrole reißt zu viele Genres an, verdichtet jedoch keines bis zum Finale so richtig.
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Barockes Musiktheater als Literaturoper
(Köln, 17.11.2024) Regisseur Rafael R. Villalobos säkularisiert seinen Händel bis in die Wurzeln und erzählt eine Geschichte von Liebe und Wahn, in der volatile Geschlechterrollen die Hauptantriebskräfte sind.
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Der Blick nach Innen
(Hamburg, 17.11.2024) Andreas Kriegenburg löst mit seiner packenden Inszenierung von Carl Maria von Webers „Der Freischütz“ an der Hamburger Dammtorstraße eine Deutung von Altmeister Peter Konwitschny ab.
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Provinz, Poesie, Pathos
(Nürnberg, 16.11.2024) Die traurige Moral über die Unfähigkeit zum Glücklichsein geht in Armin Petras‘ hochspannender Inszenierung von Tschaikowskys „Eugen Onegin“ sehr zu Herzen.
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Vom Verflüssigen des starr Getrennten
(Genf, 13.11.2024) Der flämisch-marokkanische Meisterchoreograf Sidi Larbi Cherkaoui reflektiert in der Uraufführung von „Ihsane“ seine doppelte kulturelle Identität.
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Blutleere Behauptungen
(Berlin, 10.11.2024) Trotz sehr prominenter sängerischer Besetzung der Titelpartien köchelt das ganz große Liebesdrama in der Inszenierung von Mariame Clément nur auf lauer Flamme.
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Wie ich die Welt sehe und wie sie mich sieht
(Mannheim, 9.11.2024) Das Nationaltheater Mannheim erforscht mit „La Traviata“ das Klangprofil ihrer neuen Interimsspielstätte OPAL. Sopranistin Seunghee Kho debütiert als Violetta facettenreich und dominant.
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Wie schön ist doch ein deftiger Ehekrach
(Dresden, 1.11.2024) Wie Bühne, Film und Graphic Novel immer neu ineinander diffundieren, das macht den optisch ungemeinen Reiz der „Intermezzo“-Inszenierung von Axel Ranisch aus. Der eheliche Zwist von Pauline und Richard Strauss, der hier zur Oper mutiert, wird samt verliebtem Ausgang zu geistreich-deftigem Streit.
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Ein Apfel für die Reise
(München, 27.10.2024) An der Isar beginnen Hamburgs designierter Opernintendant Tobias Kratzer und der Münchner GMD Vladimir Jurowski ihre Neuinszenierung von „Der Ring des Nibelungen“ mit einem bilder- und gedankenstarken „Das Rheingold“.
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Ballett-Glücksstück
(Leipzig, 26.10.2024) Die Amerikanerin Lauren Lovette choreografiert an der Oper Leipzig Sergej Prokofjews berühmte Partitur zu „Romeo und Julia“ als brillant realisiertes Tanzspiel über junge und schöne Menschen.
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Das Dorf des Bösen
(Meiningen, 25.10.2024) GMD Killian Farrell und Regisseur Jochen Biganzoli begeistern in Meiningen mit Ethel Smyths vergessener Oper „The Wreckers“.
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Ornament und Leidenschaft
(Berlin, 25.10.2024) Die Fliehkräfte des Begehrens im Schnittpunkt von Angst und Geometrie: Mit „Saaba“ von Sharon Eyal und „Minus 16“ von Ohad Naharin eröffnet das Staatsballett Berlin in der Deutschen Oper die neue Saison.
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Was Liebe kann, das wagt sie auch
Der sonst so trübe November entpuppt sich als Wonnemonat, denn er hält eine Vielzahl an „Romeo und Julia“-Produktionen bereit.
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Wie ein Film von David Lynch, wenn er eine Operette wäre
(Augsburg, 19.10.2024) Der Münchner Komponist Moritz Eggert macht verrückteste Verschwörungsmythen zum Thema seiner neuesten Oper, die nun Deutsche Erstaufführung feierte. Da dreht sich die Spirale des Absurden abgründig munter.
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Teuflisches Unschuldslamm
(Annaberg, 19.10.2024) Die Annaberger Erstaufführung von „Satanella“ feiert mit brillant entwickelter Frivolität und Frenetik ein Genre, aus dem noch immer unsere Albträume und Wunschvisionen sind. Die romantische Oper des zu Lebzeiten außerordentlich erfolgreichen Komponisten Michael William Balfe gerät faszinierend, unterhaltsam und echt prickelnd.
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Paar-Kollaps mit Öko-Apokalypse
(Bielefeld, 18.10.2024) Die bereits dritte Lichtspieloper erweist sich nach Wagners „Parsifal“ und Honeggers „Johanna auf dem Scheiterhaufen“ für ein Opus mit metaphorischer Vieldeutigkeit als idealer Ansatz.
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Das Ticket ins Glück
(München, 16.10.2024) Wie kann die Musik als die utopischste aller Künste ihr ganzes Potenzial entfalten? Das HIDALGO Festival sucht in gewitzten Konzertkonzepten über unerhörte Umwege nach neuen Antworten auf alte Fragen.