Gleich zwei Höhepunkte haben im Dezember Tradition an der Mailänder Scala: Die Saisoneröffnung am 7.12., dem Namenstag des Mailänder Stadtpatrons Ambrosius, und das festliche „Concerto di Natale“ wenige Tage vor Heiligabend. In diesem Jahr stimmten Chor und Orchester des Teatro alla Scala unter der Leitung des Schweizer Dirigenten Lorenzo Viotti mit Charles Gounods „feierlichen Messe für die Heilige Cäcilia“, besser bekannt als „Cäcilienmesse“, auf Weihnachten ein.
Romantischer Orchesterapparat
Das 1855 in der Pariser Kirche Saint-Eustache uraufgeführte Werk, das zu Ehren der Schutzpatronin der Kirchenmusik komponiert wurde, zählt nicht zuletzt aufgrund seines ungewöhnlich umfangreichen und farbenprächtigen Orchesterapparats zu den herausragenden Messvertonungen der Romantik. So sieht Gounod für den Jubelcharakter in „Gloria“ und „Sanctus“ die Verwendung von Kornetten vor, während in den andächtigen Sätzen „Benedictus“ und „Agnus Dei“ der Oktobass das Fundament legen soll. Dieses überdimensionale, heute kaum mehr verwendete Streichinstrument, war erst wenige Jahre zuvor in Paris vorgestellt worden. Auch eine große Orgel sollte mit allen Registern zum Einsatz kommen.
Arte zeigt heute Abend um 18 Uhr eine Aufzeichnung des Konzerts aus der Mailänder Scala vom 20. Dezember im TV.
concerti-Tipp:
Gounod: Cäcilienmesse aus der Mailänder Scala
Mit Krassimira Stoyanova (Sopran), Julien Behr (Tenor), Markus Eiche (Bass), Coro & Orchestra del Teatro alla Scala, Lorenzo Viotti (Leitung)
Sa. 27.12., 18:00 Uhr
Arte




