CD-Rezension Alexander Lonquich – Schumann & Burgmüller
Jahrgangsgenossen
Leidenschaft, Schwung und sogar zwischenzeitlich Rausch werden entfacht, der Klang bleibt dennoch schlank und flexibel
Gleiches Geburtsjahr, 1810, der eine weltberühmt, der andere heute weitgehend vergessen – nun sind sie vereint auf einer CD: Robert Schumann und Norbert Burgmüller. Das Colibrì Ensemble aus den Abruzzen und Alexander Lonquich, der Schumanns Klavierkonzert vom Soloinstrument aus dirigiert, sind im Zusammenwirken sehr gut aufeinander eingespielt. Sie entfachen Leidenschaft und Schwung und sogar zwischenzeitlich Rausch, bleiben dabei im Klang dennoch schlank und flexibel. Zuweilen gerät die Interpretation jedoch etwas affektiert, man hört zu sehr den Willen und das Bestreben, etwas Besonderes aus Schumanns berühmtem Klavierkonzert zu machen. Erst im Finalsatz wirkt es tatsächlich überzeugend natürlich und beseelt. Dann stellt sich auch der musikalische Zauber ganz von alleine ein. Burgmüllers Sinfonie Nr. 2 überzeugt dagegen voll und ganz. Solistische Ausdifferenzierung und entschiedene Gesten machen diese Musik anziehend.
Schumann: Klavierkonzert a-Moll op. 54; Burgmüller: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 11
Alexander Lonquich (Klavier & Leitung), Colibrì Ensemble
Odradek
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