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Rezension Baiba Skride – Violin Unlimited

Sonaten für alle Tage

Geigerin Baiba Skride spielt zupackend Solorepertoire aus den 1920er-Jahren: mal befeuert von Tanzrhythmen, mal mit inniger Kontemplation.

vonEcki Ramón Weber,

„Eine Musik für alle Tage“ forderte Jean Cocteau nach dem Ersten Weltkrieg für die Avantgarde in Paris. Das galt auch für die übrigen Musikmetropolen Europas. Romantischer Überschwang, Pathos, übersteigerte Expressivität, geballte Klangexzesse, all das hatte ausgedient. Kammermusik und die Spielfreude am Soloinstrument waren angesagt. Baiba Skride befasst sich nach mehreren CDs mit Konzerten und Ensemblewerken auf ihrem neuen Album mit dem Solorepertoire für Violine aus der Epoche. Die Werke von Schulhoff, Hindemith, Jarnach und Erdmann, alle aus den 1920ern, bringt sie musikantisch zupackend. Wo intendiert, zeigt sie den doppelten Boden, Verfremdung und Ironie auf, aber auch den unverstellten, direkten Ausdruck, mal befeuert von Tanzrhythmen, mal mit inniger Melodienseligkeit und Kontemplation, wo die Partitur es erfordert. Baiba Skride gelingt es in jedem einzelnen Satz, den spezifischen Charakter markant herauszuarbeiten.

Baiba Skride
Baiba Skride

Violin Unlimited
Sonaten für Violine solo von Schulhoff, Hindemith, Jarnach & Erdmann

Baiba Skride (Violine)
Orfeo

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