Startseite » Rezensionen » Radikal und sinnenprall

DVD-Rezension Barrie Kosky

Radikal und sinnenprall

Lebensfreude, Spaß und Wahrhaftigkeit im Ausdruck: Monteverdis erhaltene Opern als Fest der Sinne im 21. Jahrhundert

vonAndreas Falentin,

Seit Barrie Kosky 2012 die Komische Oper in Berlin übernahm, hat diese sich zum Trendsetter der Musiktheaterszene entwickelt. Seine Eröffnungspremiere mit den drei erhaltenen Monteverdi-Opern an einem Tag lässt sich da durchaus als persönliches, ästhetisches Manifest lesen. Radikal von heute gedacht, sinnenprall, spontan, wie improvisiert und doch perfekt im Timing wirkt dieses von Elena Kats-Chernin denkbar exotisch neu instrumentierte Operntheater, für dessen Konsum man keinerlei Vorkenntnisse braucht. Volks- und Regietheaterästhetik treffen auf den leeren Raum und lassen es krachen. Die Kostüme sind bunt, die Masken bunter. Es wird enthusiastisch gespielt, expressiv und eminent textverständlich auf Deutsch gesungen. Es geht um Lebensfreude, Spaß und Wahrhaftigkeit im Ausdruck, eher selten um saubere Koloraturen oder feine Verzierungen. Ein Fest für Theaterfreunde, nichts für Alte-Musik-Puristen!

Monteverdi:
Orfeo, Ulisse, Poppea

Solisten, Orchester der Komischen Oper Berlin, André de Ridder (Leitung), Barrie Kosky (Regie)
Arthaus (5 DVDs)

Auch interessant

Rezensionen

Termine

Aktuelle Rezensionen

Anzeige

Audio der Woche


100 Jahre „Tango Jalousie“: Neues Album am 14.9.


Jacob Gade erlangte 1925 weltweiten Ruhm mit nur einem Tango. Niklas Walentin und Nabil Shehata feiern das Erbe des Komponisten mit einem neuen Album.

Apple Music Button
jpc Logo
Amazon Logo

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!