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Buchrezension: Markus Kiesel – Das Festspielhaus Bayreuth

Zwei Mal 150 Jahre

Die Autoren Markus Kiesel, Joachim Mildner und Dietmar Schuth legen ihr Bayreuth-Standardwerk nun in einer überarbeiteten Neuauflage vor.

vonRoland H. Dippel,

Der von seiner Theater-Utopie besessene Festspielgründer, publizistische Fast-Allrounder und Opern-Querdenker Richard Wagner hatte nach eigenen Angaben keine besonders große Ahnung von Kunst und Architektur. So wurde das funktional ersonnene Festspielhaus Bayreuth mit seinen Stilanleihen aus vielen Epochen ein von allen Plätzen aus betrachtet akustisch und perspektivisch idealer Aufführungsort. Wagners Idee vom „Gesamtkunstwerk“ heißt Bewegung, nicht Erstarrung. Deshalb legen Markus Kiesel, Joachim Mildner und Dietmar Schuth nun eine gründlich durchgesehene, aktualisierte Neuausgabe ihres längst zum Standardwerk gewordenen Bands von 2007 vor. Bereits das einleitende Interview mit Katharina Wagner zeigt, was sich alles nur im ersten Viertel des 21. Jahrhunderts, zum Ausblick auf das 150-Jahre-Jubiläum der Bayreuther Festspiele 2026 und damit zum 150. Jubiläum der Fertigstellung des Festspielhauses 2025 geändert hat.

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Markus Kiesel studierte Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Germanistik in Heidelberg
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Ein Haus mit Geschichte und Entwicklung

Spannend ist, wie die künstlerisch-politische Entwicklung der Wagner-Festspiele an der ästhetischen Positionierung des Festspielhauses und späteren baulichen Veränderungen ihre Spuren eingräbt. Viele großformatige Fotos bereichern dieses Porträt eines singulären Bau-, Kultur- und Veranstaltungskonstrukts, dessen sich auch die Politik bediente. Viele fragen sich, warum der Grüne Hügel Jahr für Jahr für Menschen aus der ganzen Welt ein essenzieller Anziehungspunkt wird. Dieser mit informeller Fülle getextete und bebilderte Band gibt die plausible, eloquente und repräsentative Antwort.

Das Festspielhaus Bayreuth

Markus Kiesel, Joachim Mildner & Dietmar Schuth
Con Brio, 272 Seiten
58 Euro

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