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Rezension Calmus Ensemble – Liebesleid

Emotionale Achterbahnfahrt

Das Calmus Ensemble erkundet musikalisch makellos und über alle Epochen hinweg die mannigfachen Facetten des Liebesleids.

vonRoland H. Dippel,

Sie sind zu fünft. Zahlensymbolisch bleibt also, wenn es um Paarbeziehungen geht, immer eine Person übrig. Außer es handelt sich um polyamoröse Konstellationen. Zum 25-Jahre-Jubiläum pilgert Calmus Ensemble durch die Gefilde des im besten Fall bittersüßen, im miesesten Fall aber hundserbärmlichen Gefühls von Liebesleid. Der erste Akkord auf dem Album klingt wie ein Cluster von Orgel und tiefen Streichern. Später fächern sich die Melodien und Harmonien auf. Sie wirken klagend, sehnsuchtsvoll und sogar analytisch, obwohl es um die ganz wilden Achterbahnfahrten von Emotionen und Hormonen geht. Denn Calmus Ensemble glaubt an die Erkenntnis, dass nicht nur die Zeit, sondern auch Gesänge über Liebesleid dessen Wunden schließen. Im Liebesverlust-Streifzug vom Barock bis zur Gegenwart gibt es nur ein Kontinuum: Das ist die makellose Haltung und große künstlerische Erfahrung dieses Vokalquintetts.

Calmus Ensemble
Calmus Ensemble

Liebesleid
Werke von Brahms, Rutter, Distler, Kampe, Cohen u. a.

Calmus Ensemble
Bayer

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