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Rezension Christoph Schoener – Mozart

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In Orginalwerken und Bearbeitungen aus Mozart-Opern pendelt Organist Christoph Schoener ideal zwischen Kammermusik und Opulenz.

vonPeter Krause,

Das Sinnliche und das Sakrale müssen sich nicht widersprechen. Zumal bei Mozart gilt dies, der in einem Moment das Leben feiert, im anderen von letzten Dingen kündet. Christoph Schoener stellt solche Zusammenhänge nun als Zusammenklänge auf der famosen neuen Wegschneider-Orgel der Jakobikirche von Stralsund vor, die behutsam der Klangästhetik des 18. Jahrhunderts nachspürt. Mozarts barockes Erbe wird in den polyphonen Passagen der genuin für die Orgel konzipierten Werke ebenso deutlich wie in den Bearbeitungen aus „Le nozze di Figaro“ oder „Die Zauberflöte“, deren „Gesang der Geharnischten“ mit dem darin zitierten Luther-Choral zugleich den Bach-Bezug des Salzburgers schärft. Schoener besticht durch sein luzide delikates, plastisch transparentes, klug ausgehörtes Spiel, das Kammermusik und Opulenz perfekt auspendelt. Die Stralsunder Orgel ist für seine Interpretation das ideale Instrument, dessen Klasse aufnahmetechnisch exquisit eingefangen wird.

Christoph Schoener
Christoph Schoener

Mozart/Scott: Ouvertüre zu „Le nozze di Figaro“, Mozart/Schoener: 12 Variationen über „Ah, vous dirai-je, Maman“ KV 265, Werke von Mozart u. a.

Christoph Schoener (Orgel)
Musikproduktion Dabringhaus & Grimm

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