Die miese Masse der Höflinge sind krawattentragende Bürohengste einer Spaßgesellschaft der Gegenwart, geil darauf, die einzig ehrliche Haut und dessen Tochter hereinzulegen: Rigoletto und Gilda. Ist der Witze reißende Narr der einzige normale Mensch? Den gnadenlosen Psychologen Verdi nimmt Regisseurin Tatjana Gürbaca mit ihrem ganz heutigen Realismus und einer präzisen Personenregie beim Wort. Das frauenfeindliche La donna è mobile richtet der zynische Herzog, bevor er sich an die kesse Maddalena heranmacht, direkt an die schwärmerische Gilda, die dem Herzensbrecher vollends verfallen ist, egal, wie der sie denn behandelt. Fabio Luisi gibt mitunter manisch schnelle Tempi vor, unterstreicht so den kompromisslos ungeschönten Regiezugriff. Die Hauptpartien sind derzeit kaum besser zu besetzen: Die sopransilbrige Aleksandra Kurzak, der tenorvirile Saimir Pirgu und der baritonnoble George Petean geben ein jugendfrisches, auch darstellerisch starkes Trio.
DVD-Rezension Fabio Luisi
Rigoletto und die Spaßgesellschaft
Fabio Luisi gibt manisch schnelle Tempi vor und unterstreicht damit den ungeschönten Regiezugriff
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Der ausgewiesene Verdi-Experte Fabio Luisi gilt als einer der führenden Interpreten der italienischen Oper sowie des spätromantischen Repertoires. Der 1959 geborene Genuese, dessen Aufnahme von Strauss’ „Eine Alpensinfonie/Vier letzte Lieder“ mit Anja Harteros und der Sächsischen Staatskapelle Dresden den ECHO Klassik als…
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