
Rezension Kent Nagano – Ginastera, Bernstein, Moussa
Mit kristalliner Bravour
Durchpulst von spannenden Narrativen wechseln bei Kent Nagano hier packende Dialogstrategien der Einzelstimmen mit bunt schillernden Kollektiv-Eruptionen.
Drei Ladungen Dynamit gegen freudloses Grübeln in der Neuen Musik: Dieses Repertoire beherrscht Kent Nagano perfekt, Konzertmeister Andrew Wan und die Musiker spielen mit kristalliner Bravour. Durchpulst von spannenden Narrativen wechseln packende Dialogstrategien der Einzelstimmen mit bunt schillernden Kollektiv-Eruptionen. Alberto Ginastera führte die Solovioline neben einer Percussion-Phalanx durch sechs intime Suiten in ein Adagio für 22 Solisten. Bernsteins Serenade porträtiert die Teilnehmer von Platons Symposium als Genussmenschen mit Scharfsinn und Weitblick. Der gewichtige Zeitthemen in Klangpracht verwandelnde Kanadier Samy Moussa lässt im dritten Satz seiner Huldigung an den antiken Feuergott Adrano den Ätna brodeln, aber die arkadische Landschaft Siziliens regeneriert sich in dem 2019 uraufgeführten Auftragswerk für das Orchestre Symphonique de Montréal schnell und nachhaltig.
© Felix Broede

Kent Nagano
Ginastera: Violinkonzert op. 30
Bernstein: Serenade nach Platos Symposium
Moussa: Adrano
Andrew Wan (Violine), Orchestre Symphonique de Montréal, Kent Nagano (Leitung)
Analekta
Weitere Rezensionen
Rezension Kent Nagano – Orchesterwerke von Messiaen
Musikalischer Weggefährte
Kent Nagano gehört zu den wichtigsten Messiaen-Interpreten. Gemeinsam mit dem BR-Symphonieorchester und BR-Chor trägt er das Erbe des spirituellen Komponisten in die Zukunft. weiter
Rezension Mari Kodama – Beethoven
Kammermusikalische Intimität
Die emotionale Verbundenheit von Kent Nagano und Mari Kodama ist Beethovens Klavierkonzerten deutlich anzumerken. weiter
Rezension Kent Nagano – Boris Godunow
Packende Ereignisse
Kent Nagano präsentiert aus Göteborg, wo er Erster Gastdirigent ist, mit glänzenden Kräften einen mitreißenden und unter die Haut gehenden „Boris Godunow“. weiter
Termine
Veronika Eberle, Dénes Várjon, Philharmonisches Staatsorchester Hamburg, Kent …
Berg: Kammerkonzert op. 8, Schumann Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61
Schoschtakowitsch: Lady Macbeth von Mzensk
Alexander Roslavets (Boris Ismailow), Vincent Wolfsteiner (Sinowij Ismailow), Camilla Nylund (Katerina Ismailova), Dmitry Golovnin (Sergej), Andreas Conrad (Der Schäbige), Kent Nagano (Leitung), Angelina Nikonova (Regie)
R. Strauss: Elektra
Elena Pankratova (Elektra), Violeta Urmana (Klytämnestra), Johanni van Oostrum (Chrysothemis), John Daszak (Aegisth), Lauri Vasar (Orest), Chao Deng (Pfleger des Orest), Kent Nagano (Leitung), Dmitri Tcherniakov (Regie)
Schoschtakowitsch: Lady Macbeth von Mzensk
Alexander Roslavets (Boris Ismailow), Vincent Wolfsteiner (Sinowij Ismailow), Camilla Nylund (Katerina Ismailova), Dmitry Golovnin (Sergej), Andreas Conrad (Der Schäbige), Kent Nagano (Leitung), Angelina Nikonova (Regie)
R. Strauss: Elektra
Elena Pankratova (Elektra), Violeta Urmana (Klytämnestra), Johanni van Oostrum (Chrysothemis), John Daszak (Aegisth), Lauri Vasar (Orest), Chao Deng (Pfleger des Orest), Kent Nagano (Leitung), Dmitri Tcherniakov (Regie)
Schoschtakowitsch: Lady Macbeth von Mzensk
Alexander Roslavets (Boris Ismailow), Vincent Wolfsteiner (Sinowij Ismailow), Camilla Nylund (Katerina Ismailova), Dmitry Golovnin (Sergej), Andreas Conrad (Der Schäbige), Kent Nagano (Leitung), Angelina Nikonova (Regie)
Katerina Tretyakova, Judit Kutasi, Sergey Skorokhodov, Alexander Roslavets, …
Brahms: Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90, Strawinsky: Les Noces
Katerina Tretyakova, Judit Kutasi, Sergey Skorokhodov, Alexander Roslavets, …
Brahms: Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90, Strawinsky: Les Noces
Christian Tetzlaff, Hamburgisches Staatsorchester, Kent Nagano
Brahms: Violinkonzert D-Dur op. 77 & Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90
Christian Tetzlaff, Hamburgisches Staatsorchester, Kent Nagano
Brahms: Violinkonzert D-Dur op. 77 & Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90
Auch interessant
Opern-Kritik: Staatsoper Hamburg – Der fliegende Holländer
Müllsäcke und Nylonschnüre
(Hamburg, 23.10.2022) In seiner ersten Wagner-Inszenierung setzt Michael Thalheimer auf atmosphärische Abstraktion, die Psychologisierung der Protagonisten bleibt dabei oberflächlich. Generalmusikdirektor Kent Nagano steuert zu oft mit angezogener Handbremse durch die Sturmfluten in Wagners Partitur. weiter
Opern-Kritik: Hamburgische Staatsoper – Tannhäuser
Der Penis aus der Palme
(Hamburg, 24.4.2022) Der ungarische Film- und Schauspielregisseur Kornél Mundruczó hat zwar gute Ideen für Wagners romantische Oper, setzt sie aber nicht um. GMD Kent Nagano trifft im Graben auf demotivierte Philharmoniker. weiter
Bücherherbst – Kent Nagano: 10 Lessons of My Life
Das Ich im Spiegel der anderen
Zehn prägende Begegnungen im Leben von Kent Nagano. weiter