Startseite » Rezensionen » Faszinierend düsterer Klang

Rezension Marek Janowski – Weber: Der Freischütz

Faszinierend düsterer Klang

Die Angst vor finsteren Mächten und die Hoffnung auf Hilfe von oben macht Marek Janowski mit jedem Takt plausibel.

vonRoland H. Dippel,

Dieser „Freischütz“ besticht durch holzschnittartige Deutlichkeit und profunden künstlerischen Ernst. So ist die Angst vor finsteren Mächten und die Hoffnung auf Hilfe von oben mit jedem Takt plausibel. Im Walzer lässt Marek Janowski die Streicher scharren, das wilde Heer fetzt los und alles, was in der von Weber aus modischen musikalischen Formen zusammengesetzten romantischen Oper mit Entgrenzung und Ängsten zu tun hat, wird faszinierend düsterer Klang. Diese gestaltete Unerbittlichkeit macht die anstelle der Dialoge gesetzten Zwischentexte aus der Perspektive des bösen Samiel und des Eremiten entbehrlich. Nach Siegfried und Tristan findet Andreas Schager noch immer zu liedhaften Piano-Tönen. Ideal auch Sofia Fomina als Ännchen. Frode Olsen und Franz-Josef Selig stehen an der Spitze der insgesamt hervorragend besetzten tieferen Männerstimmen. Lise Davidsen gibt der zaghaften Agathe ausladend heroische Selbstsicherheit.

Marek Janowski
Marek Janowski

Weber: Der Freischütz

Andreas Schager, Lise Davidsen, Alan Held, Sofia Fomina, Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt, Marek Janowski (Leitung)
Pentatone

Auch interessant

Rezensionen

Termine

Aktuelle Rezensionen

  • Tag 15
    Der Klingende Adventskalender: 15. Dezember 2025

    Tag 15

    Heute können Sie dank unseres Klingenden Adventskalenders wieder einen tollen Preis gewinnen. Können Sie unser Musikrätsel lösen? Probieren Sie es am besten gleich aus!

Anzeige

Audio der Woche

Bach trifft Brahms – J. S. Bach-Stiftung auf historischen Instrumenten der Brahms-Zeit

Mit der reizvollen Kombination aus Bachs Kantate BWV 27 und Brahms’ Ein deutsches Requiem spannt diese elektrisierende Liveaufnahme unter dem Dirigat von Rudolf Lutz einen Bogen zwischen zwei musikalischen Giganten und erkundet zugleich das romantische Potenzial Bachs.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!