Startseite » Rezensionen » Vogel-Wunder

CD-Rezension Marlis Petersen

Vogel-Wunder

Nicht nur Vorstudien für das zur Zeit wiederentdeckte Opernwerk: Braunfels‘ frühe Lieder

vonAndreas Falentin,

Das Wunder beginnt mit Track 7: Marlis Petersen singt das Federspiel, Braunfels‘ innige Vertonungen lyrisch-witziger Vogelbeschreibungen aus „des Knaben Wunderhorn“, spontan und frisch, mit perfekter Textverständlichkeit und vollendeter Anmut, lässt etwa die Bachstelze nahezu sichtbar auf- und abwippen. Mit seinen fast sämtlich vor 1920 entstanden Liedminiaturen stellt Walter Braunfels sich bewusst in die Liedtradition von Schubert bis Mahler. Er sucht dabei, anders als der wenig ältere Richard Strauss, kaum romantische Aufschwünge, sondern stets einen schlichten Seelenton. Nicht jedes Stück ist ein Meisterwerk, aber es sind definitiv Kostbarkeiten darunter, etwa Abbitte auf einen Text von Hölderlin. Der Bariton Konrad Jarnot verzaubert hier, trotz nicht eben attraktiven, leicht öligen Timbres, mit sensibler Gestaltung der Wort-Ton-Beziehungen und sinnlich-eleganter Mezza Voce.

Braunfels: Lieder
Marlis Petersen (Sopran)
Konrad Jarnot (Bariton)
Eric Schneider (Klavier)
Capriccio

Auch interessant

Rezensionen

Termine

Aktuelle Rezensionen

  • Tag 9
    Der Klingende Adventskalender: 9. Dezember 2025

    Tag 9

    Heute können Sie dank unseres Klingenden Adventskalenders wieder einen tollen Preis gewinnen. Können Sie unser Musikrätsel lösen? Probieren Sie es am besten gleich aus!

Anzeige

Audio der Woche

Bach trifft Brahms – J. S. Bach-Stiftung auf historischen Instrumenten der Brahms-Zeit

Mit der reizvollen Kombination aus Bachs Kantate BWV 27 und Brahms’ Ein deutsches Requiem spannt diese elektrisierende Liveaufnahme unter dem Dirigat von Rudolf Lutz einen Bogen zwischen zwei musikalischen Giganten und erkundet zugleich das romantische Potenzial Bachs.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!