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Rezension Matthias Goerne & Jan Lisiecki – Beethoven

Konkurrent Schuberts

Beethoven als Vokalkomponist – Matthias Goerne und Jan Lisiecki bestätigen die große kreative Kraft des Komponisten.

vonRoland H. Dippel,

Matthias Goernes Hommage ist individuell und subjektiv. Der Bariton setzt zwischen die Gellert-Lieder und dem Richtung Romantik weisenden Zyklus „An die ferne Geliebte“ eine Auswahl von Beethovens deutschsprachigen Stücken aus jener Zeit, in der das Lied als Gattung der Kunstmusik etabliert wurde. Jan Lisiecki akzentuiert die virtuosen Akzente und Goerne holt zu dem aus, was neben Emotion noch in diesen Miniaturen steckt: Das ist Seelendramatik auf der Samtspur eines Vollblutsängers, der feine Nuancen mit gelichteten Tönen formt und gewichtigen Nachdruck in bewegtes Fließen verwandelt. Hier ist Beethoven also eher ein Konkurrent Schuberts als dessen Vorgänger. Beim Hören drängt sich die Frage auf, warum Beethoven als Vokalkomponist immer etwas im Schatten der Romantiker stehen musste. Das Duo bestätigt die große kreative Kraft des Komponisten auch auf vermeintlichen Nebenschauplätzen seines Schaffens.

Matthias Goerne © Caroline de Bon
Matthias Goerne © Caroline de Bon

Beethoven-Lieder
Gellert-Lieder op. 48
Resignation WoO 149
An die Hoffnung op. 32
Lied aus der Ferne WoO 137
Mailied op. 52 Nr. 4
Der Liebende WoO 139
Klage WoO 113
An die Hoffnung op. 94
Adelaide op. 46
Wonne der Wehmut op. 83/1
Das Liedchen von der Ruhe op. 52/3
An die Geliebte WoO 140 (2. Version)
An die ferne Geliebte op. 98

Matthias Goerne (Bariton), Jan Lisiecki (Klavier)
Deutsche Grammophon

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