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Rezension Nelson Freire – Encores

Bunt und bescheiden

Musikalisch präsentiert sich Nelson Freire mit allen bekannten Vorzügen mit Schwerpunkt auf romantischem Repertoire.

vonChristian Lahneck,

Der Brasilianer und langjährige Wahl-Franzose Nelson Freire feierte im Oktober seinen 75. Geburtstag und beschenkte sich und seine Fangemeinde aus diesem Anlass mit einem Zugaben-Album. Eine teilweise exemplarische CD, die den Schwerpunkt zwar auf romantisches Repertoire legt, aber einige seiner lebenslangen Favoriten wie Brahms und Chopin ausspart, dafür „Lyrische Stücke“ von Grieg aufbietet, Russisches sowie Spanisches von Granados, Mompou und Albéniz. Musikalisch präsentiert sich Freire mit allen bekannten Vorzügen: Der Vortrag lebt vom Elegant-Flüssigen, von Ausgewogenheit und Organik. Seine Läufe perlen mit einer Noblesse und Leichtigkeit, die man von ihm kennt. Dass ihnen an einigen Stellen etwas die Präzision abgeht, schmälert den Rang dieses persönlichen Bekenntnis-Albums nicht wirklich. Eine Unterhaltungs-CD im besten Sinne, bunt und ehrlich, bescheiden, kultiviert und gefällig.

Encores
Sgambati: Melodie de Gluck
Purcell: Hornpipe
Scarlatti: Klaviersonaten K. 64 & 377
Stojowski: Vers l’azur
Paderewski: Nocturne
J. Strauss/Godowsky: Ständchen op. 17 Nr. 2
Grieg: Lyrische Stücke
Rubinstein: Melodie in F
Scriabin: Poeme Fis-Dur op. 32 Nr. 1
Rachmaninow: Preludes op. 32 Nr. 10 & 12
Schostakowitsch: Fantastische Tänze op. 5 Nr. 1-3
Granados: Goyescas Nr. 4
Mompou: Jeunes filles au jardin
Albeniz: Navarra
Albeniz/Godowsky: Tango

Nelson Freire (Klavier)
Decca

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