
Rezension Renaud Capuçon – Elgar: Violinkonzert
Luxusklang
Elegant und mit großer Ruhe meistert Renaud Capuçon Elgars weitschweifiges Violinkonzert, hochkarätig unterstützt von Simon Rattle und dem London Symphony Orchestra.
Auf nicht-britischem Konzertprogramm ist Edward Elgar eher selten vertreten, das gilt erst recht für sein Violinkonzert. Dabei zählt das umfangreiche Werk, von Fritz Kreisler 1910 triumphal uraufgeführt, zu den musikalisch reichsten seiner Gattung. Und auch zu den schwersten: Manch ein Geiger hat da zu kämpfen, etwa mit den kniffligen Figurationen zu Beginn des dritten Satzes. Nicht so Renaud Capuçon. Die technischen Finessen des Konzerts souverän meisternd spielt sich der Franzose elegant und mit großer Ruhe durch das weitschweifige Werk, mit einem sonoren, aber wandlungsfähigen Ton, der sich in den Luxusklang des von Simon Rattle dirigierten London Symphony Orchestra – das im Übrigen auch die Uraufführung bestritt – perfekt einfügt. Diesem Niveau entspricht auch Capuçons Deutung von Elgars acht Jahre später entstandenen Violinsonate, bei der ihm Stephen Hough ein idealer Gegenpart ist.
© Simon Fowler/Warner Classics
Renaud Capuçon
Elgar: Violinkonzert h-Moll op. 61 & Violinsonate e-Moll op. 82
Renaud Capuçon (Violine), Stephen Hough (Klavier), London Symphony Orchestra, Simon Rattle (Leitung)
Erato
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Termine
Renaud Capuçon, Guillaume Bellom
Werke von Mozart, Beethoven & R. Strauss
Chor des Bayerischen Rundfunks, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, …
Zuraj: Automatones (UA), Berio: Coro
Renaud Capuçon, Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Robin Ticciati
Pépin: Le Sommeil a pris ton empreinte, Bruckner: Sinfonie Nr. 9 d-Moll
Charpentier: Médée (Premiere)
Charpentier: Médée (konzertant)
Magdalena Kožená (Médée), Reinoud Van Mechelen (Jason), Carolyn Sampson (Créuse), Gyula Orendt (Oronte), Angela Hicks (Cléone), Markéta Cukrová (Nérine), Luca Tittoto (Creon), Staatsopernchor, Freiburger Barockorchester, Simon Rattle (Leitung)
Charpentier: Médée
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Magdalena Kožená (Médée), Reinoud Van Mechelen (Jason), Luca Tittoto (Créon), Carolyn Sampson (Créuse), Angela Hicks (Cléone), Gyula Orendt (Oronte), Freiburger Barockorchester, Simon Rattle (Leitung), Peter Sellars (Regie)
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