
CD-Rezension Thomas Hampson
Verkopfter Strauss
Mahlers Meistersänger Thomas Hampson fehlt für Strauss das Generöse
Die CD beginnt mit der Strauss-Zugabe schlechthin, der Zueignung. Thomas Hampsons Über-Ausdeuten von Kernworten wie „Dank“ und „Herz“ wirkt freilich geschmäcklerisch. Der Meistersänger Mahlers sentimentalisiert eine Liedeskunst, der Strauss das Sentiment ohnehin so wohlkalkuliert eingeschrieben hat. Aber auch der ganz weite Legato-Fluss für den Zauber der „sonnenatmenden Erde“ und „des Glückes stummes Schweigen“ in Morgen fehlt dem Amerikaner. Wo ist hier das Generöse, das Sich-Verströmende, das Hingebungsvolle? Fischer-Dieskaus sängerische Intellektualität feiert ihre Auferstehung. Nach den Hits der ersten Hälfte der CD entschädigen indes die Repertoire-Entdeckungen der zweiten. Die Modernität des reifen Liedschöpfers Strauss liegt dem reifen Liedsänger Hampson sehr viel mehr. Zumal das von Daniel Hopes bitterer Geigensüße tödlich umflorte Notturno ist eine wirkliche Bereicherung.
Strauss: Lieder
Thomas Hampson (Bariton)
Wolfram Rieger (Klavier)
Daniel Hope (Violine)
Deutsche Grammophon
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Termine
Daniel Hope, Konzerthausorchester Berlin, Christoph Eschenbach
Britten: Violinkonzert op. 15, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74
Daniel Hope, Konzerthausorchester Berlin, Christoph Eschenbach
Britten: Violinkonzert op. 15, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74
Daniel Hope, Konzerthausorchester Berlin, Christoph Eschenbach
Britten: Violinkonzert op. 15, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74
Daniel Hope, Marie Sophie Hauzel
Brahms: Scherzo c-Moll aus F.A.E.-Sonate & Sonate Nr.1 G-Dur op. 78, C. Schumann: Romanze op. 22/1, Mendelssohn: Auf Flügeln des Gesanges & Hexenlied, Joachim: Romanze C-Dur, Grieg: Sonate Nr. 3 c-Moll op. 45
Daniel Hope
Mahler: Das Lied von der Erde
Attilio Glaser (Tenor), Thomas Hampson (Bariton), Stuttgarter Philharmoniker, Dan Ettinger (Leitung)