Der Titel des Konzertes lässt erahnen, dass sich alle Akteure hier viel vorgenommen haben. „Musik für eine bessere Welt“ haben sie den Abend genannt, der sehr unterschiedliche Kompositionen zusammenbringt. Die Werke eint nicht etwa die Mission, die Welt besser zu machen, sondern die Hoffnung darauf. Ein Werk der amerikanischen Komponistin Valerie Coleman eröffnet das Konzert. Ihre Hymne „Umoja“, was in der afrikanischen Swahili-Sprache „Einheit“ bedeutet, appelliert an das Gemeinsame der Menschen aller Kontinente. Die Hoffnung auf eine bessere Welt nach dem Tod erhoffte sich wohl Edward Elgar, als er sein berühmtes Cellokonzert schrieb. Gebeutelt vom Ersten Weltkrieg und der Krankheit seiner Frau schrieb er ein berührendes Werk des Abschieds, das von Julia Hagen interpretiert wird. Um Kraft für die Zukunft zu finden und dafür die Schrecken der Vergangenheit aufzuarbeiten, komponierte der Pianist Fazıl Say seine fünfte Sinfonie. Sowohl der Krieg in der Ukraine, die Corona-Pandemie und Gewaltexzesse in seiner türkischen Heimat veranlassten ihn zu diesem Werk, dessen Finale „Tree of Life” eine Liebeserklärung an das Leben ist.
Susanna Bánhidai