Heribert Breuer, 1945 geboren, zählt zu den verdienten Musikpersönlichkeiten Berlins. Als Komponist, Konzertorganist, Dirigent und langjähriger Professor für Chorleitung an der Universität der Künste hat er Generationen von Musikerinnen und Musikern geprägt. 1991 gründete er die Berliner Bach Akademie, mit der er seit über drei Jahrzehnten barocke und romantische Meisterwerke in neuen, oft überraschenden Klangbildern interpretiert. Das Ensemble, bestehend aus rund 50 ambitionierten Sängerinnen und Sängern, verbindet intensives Proben mit professioneller Aufführungspraxis und hat sich als feste Größe in der Berliner Musiklandschaft etabliert.
Bekannt ist Breuer vor allem für seine außergewöhnlichen Bearbeitungen, die Johann Sebastian Bachs „Kunst der Fuge“ und die „Goldberg-Variationen“ oder Franz Schuberts „Schwanengesang“ in neue instrumentale Kontexte stellen und international große Beachtung fanden. Für sein Schaffen wurde er mit zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet, darunter das Villa-Massimo-Stipendium in Rom und das Villa-Serpentara-Stipendium in Olevano bei Rom.
Facettenreicher Werkschau an zwei Abenden
Seinen 80. Geburtstag feiert Breuer nun mit zwei Konzerten, die exemplarisch für sein künstlerisches Denken stehen. Am 21. September 2025 erklingt im Konzertsaal der UdK Bundesallee seine Neufassung von Bachs „Kunst der Fuge“. Dieses Werk begleitete ihn seit seinem Rom-Aufenthalt in den 1970er-Jahren und gilt als ein musikalisches Schlüsselwerk: Statt auf historische Aufführungspraxis setzt Breuer auf ein vielschichtiges Instrumentarium – vier unterschiedlich besetzte Quartette, die musikalische Epochen von Alter Musik über die Klassik und Romantik bis zum Cool Jazz symbolisieren. In Berlin kommt nun eine revidierte Fassung zur Uraufführung, die mit Brahms’ spätem Choral „O Welt, ich muss dich lassen“ schließt.
Eine Woche später, am 28. September 2025, führt die Berliner Bach Akademie im Kammermusiksaal der Philharmonie festliche und heitere Kantaten von Johann Sebastian Bach auf. Neben den prachtvollen Werken „Gott ist mein König“ BWV 71 und „Tönet, ihr Pauken“ BWV 214 erklingt auch die humorvolle „Kaffeekantate“ BWV 211. Als Solisten konnten namhafte Sänger gewonnen werden, darunter Catalina Bertucci, Annekathrin Laabs, Daniel Johannsen und Philipp Jekal sowie Rudolf Lutz am Cembalo.
Termintipp
So., 21. September 2025 20:00 Uhr
Konzert
Denn ihre Werke folgen ihnen nach …
Hille Perl (Gambe), Solisten der Berliner Philharmoniker, Heribert Breuer (Leitung)