Joachim Lange
Artikel
-
Ende gut – alles gut
(Bonn, 16.10.2022) Die Ausgrabung von Alberto Franchettis Oper „Asrael“ offenbart zwar eine krude Geschichte, dafür beglückt sie mit überbordernder Musik zwischen Wagner und Grand Opéra.
-
Es wird kalt an der Komischen Oper
(Berlin, 23.9.2022) Der Spielzeitauftakt in der Eiswüste mit Luigi Nonos bekanntestem Bühnenwerk „Intolleranza 1960“ wird zu musikalisch exzellentem, höchst eindrucksvollem Mitdenktheater – und läutet die Zeit nach dem Abschied von Barrie Kosky ein.
-
Auf der Suche nach der Wahrheit im Untergrund
(Cottbus, 10.9.2022) Das Staatstheater Cottbus eröffnet die Saison mit einer ambitionierten Musiktheateruraufführung: Das literarische Großprojekt „Im Berg“ von Franz Fühmann wird von Sebastian Vogel und Thomas Kürstner vertont und von Librettist Armin Petras inszeniert.
-
Auf brüchigem Boden
(Aix-en-Provence, 5. Juli 2022) Andrea Breth als Meisterin des Psychologischen und Ingo Metzmacher am Pult eröffnen mit „Salome“ von Richard Strauss das Opernprogramm des südfranzösischen Festivals in Aix-en-Provence. Elsa Dreisig debütiert in der Titelpartie.
-
Vom Thron in die Hölle
(Freiburg im Breisgau, 2.7.2022) Der ukrainische Regisseur Andriy Zholdak feiert mit seiner mehrfach verschobenen Inszenierung von Verdis bluttriefender Shakespeare-Oper „MACBETH“ endlich Premiere.
-
Wer bin ich?
(Frankfurt am Main, 26.6.2022) Tatjana Gürbaca inszeniert die viel zu selten zu sehende Oper von Luigi Dallapiccola mit dezenter Stringenz als großes szenisches Crescendo. Die zwölftonbasierte, gleichwohl suggestive Musik klingt unter Francesco Lanzillotta originell und vertraut zugleich.
-
Guter Wein auf Lebenszeit
(Bonn, 22.5.2022) Das Theater Bonn gräbt die vergessene Oper des einstigen Münchner Intendanten Clemens von Franckensteins aus: Sie ist ein ganz großer Spaß.
-
Der Teufel tanzt in Moskau
(Köln, 3.4.2022) Der baldige Bayreuther „Ring“-Regisseur Valentin Schwarz erfindet zu York Höllers Oper nach Michail Bulgakows Roman eine überströmend phantasievolle Bilderflut.
-
Unterwegs im Koffergebirge
(Berlin, 12.11.2021) Mit dem nachgereichten „Siegfried“ ist Stefan Herheims und Donald Runnicles‘ neuer Nibelungen-„Ring“ an der Deutschen Oper nun komplett. Bühnenzauber und Bemühtes, Kluges und Kitschiges stehen in der szenischen Deutung durchweg unvereinbar nebeneinander.
-
Kleine Geschenke mit Hintersinn
(6.11.2021) Damiano Michieltetto erzählt Rossinis Aschenputtel-Märchen geschickt als Geschichte der Gegenwart, nach den dunklen Abgründen in der Komödie sucht er nicht. Mezzo-Jungstar Emily D’Angelo gibt eine modern selbstbewusste Titelfigur.
-
Maskenpflicht
(Frankfurt am Main, 31.10.021) Tobias Kratzer inszeniert Carl Nielsens komische Oper „Maskerade“ mit verblüffend leichter Hand, Titus Engel schwelgt mit dem Frankfurter Opern- und Museumsorchesters lustvoll im Wechsel der Temperamente und Stile dieser großen Nationaloper der Dänen.
-
Schaut auf diese Stadt
(Leipzig, 23.10.2021) Ein Meilenstein auf dem Weg zu „Wagner 22“ wird bejubelt: Der Brite David Poutney blickt auf die deutscheste, komödiantischste und menschlichste Wagneroper wie von oben. Ulf Schirmer sorgt mit dem Gewandhausorchester für einen flott lebensprallen Wagnerklang und mustergültige Wortverständlichkeit.
-
Die Welt als Theater oder die Poesie der Musik
(Halle, 18.9.2021) An der Oper Halle gibt der neue Intendant Walter Sutcliffe seinen Einstand mit einer eigenen Inszenierung von Benjamin Brittens „Ein Sommernachtraum“.
-
Ein Mensch auf der Suche nach sich selbst
(Berlin, 29.8.2021) Die Saisoneröffnung an der Komischen Oper mit George Enescus grandioser Ödipus-Vertonung gleicht einem Paukenschlag.
-
Licht überm Schiffbauerdamm
(Berlin, 13.8.2021) Barrie Kosky stellt sich am Berliner Ensemble einer besonderen Herausforderung und inszeniert die Dreigroschenoper neu.
-
Mordserie im Schlosshof
(Werningerode, 6.8.2021) In Peter Brooks maximal verdichteter Carmen-Version werden Spanien-Klischees als Beziehungskammerspiel inszeniert.
-
Stimmenfest und Budenzauber
(Berlin, 12.6.2021) Regisseur Stefan Herheim spart nicht an Kalauern im nun nachgelieferten „Ring“-Vorabend, Sir Donald Runnicles, das wagnerversierte Orchester und das gefeierte Ensemble begeistern restlos.
-
Wenn die Frage schon die Antwort ist
(8.5.2021) Weltniveau: Die Semperoper Dresden und Christian Thielemann sind mit Richard Strauss‘ Opern-Schwanengesang musikalisch ganz bei sich.
-
Koffer! Koffer! Überall Koffer!
(Berlin, 27.9.2020) An der Deutschen Oper Berlin beginnt die Neuinszenierung von Wagners „Ring“ mit der „Walküre“ in der Regie von Stefan Herheim weniger überwältigend als erhofft.
-
Eine wienerische Maskerade und weiter nichts
(Berlin, 9.2.2020) An der der Staatsoper Unter den Linden verhebt sich André Heller ausgerechnet mit der populärsten Oper von Richard Strauss, am Pult rettet Altmeister Zubin Mehta musikalisch, was zu retten ist.
-
Von der Poesie der Musik
(Berlin, 26.1.2020) GMD Donald Runnicles vervollständigt seinen Britten-Zyklus mit shakespearescher Eloquenz – und schenkt dem Publikum einen sinnlichen Hochgenuss.
-
„Es darf hässlich, es darf provokant sein“
Asya Fateyeva, Porträtkünstlerin beim Schleswig-Holstein Musik Festival, spricht über den Reiz und die Herausforderungen des für die Klassik so ungewöhnlichen Saxofons.
Newsletter
Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!