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Musikfestspiele Potsdam Sanssouci 2025

Wer reist, hört mehr

Die Musikfestspiele Potsdam Sanssouci laden zum historisch gewachsenen Austausch.

vonRedaktion,

Ganz Potsdam erstrahlt jährlich für zweieinhalb Wochen im vorsommerlichen Glanz der Musik, vornehmlich der Alten Musik. Gegründet 1954, hießen die Musikfestspiele damals noch „Parkfestspiele Sanssouci“. Das im Rokokostil erbaute Schloss und die repräsentativ gestaltete Landschaft, die zusammen das „preußische Versailles“ bilden, wurden 1990 als Teil der Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Der Prunk der ehemaligen Sommerresidenz der Könige von Preußen bildet das Zentrum der Festivaltage, aber längst ist ganz Potsdam erfasst. Zu den Spielstätten zählen unter anderem die eindrucksvoll sanierte St. Nikolaikirche, die exotische Orangerie im Neuen Garten sowie das kammermusikalisch vorzügliche Palais Lichtenau. Sie alle laden zur „Grand Tour“ ein, dem diesjährigen Festivalthema.

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Natürlich hat sich Dorothee Oberlinger, die künstlerische Leiterin und international bekannte Blockflötensolistin, bei der Wahl des Themas noch viel mehr gedacht. Sie blickt auf ein kulturhistorisches Phänomen zurück, das vor etwa 400 Jahren ganz Europa und insbesondere den englischen Adel erfasste: Reisen bildet! Ein reger Kulturaustausch gehörte damals zum guten Ton und führte die englischen Adelssöhne auf das europäische Festland, nach Rom, Venedig, Wien, Paris – aber eben auch nach Potsdam.

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Inspirierende Sujets

Der für die Musikwelt wohl wichtigste „Grand Tourist“, der seine Erfahrungen für Zeitgenossen wie auch künftige Generationen dokumentierte, war Charles Burney, der sich 1770 und 1772 von London aus auf den Weg machte, um die zeitgenössische musikalische Vielfalt, ihre Darbietungsformen und inspirierenden Sujets fern der Insel zu erforschen. Gleich beim Eröffnungskonzert werden diese Reisen vom österreichischen Countertenor Max Emanuel Cencic und dem polnischen {oh!} Orkiestra Historyczna in der Friedenskirche nachgezeichnet. Das Programm präsentiert virtuose Arien aus der Glanzzeit der italienischen Oper in Europa, unter anderem mit Werken von Vivaldi, Händel und Hasse. Einzelne Musikmetropolen wie London, Paris oder Wien erfahren in den folgenden Tagen vom Kammerorchester Basel und Sandrine Piau unter Giovanni Antonini, vom Ensemble a nocte temporis oder Ensemble Micrologus musikalische Porträtzeichnungen.

In die Orangerie, deren erlesen ausgestatteter Palmensaal schon König Friedrich Wilhelm II. als Aufführungsort nutzte, holt Dorothee Oberlinger das große Opernerlebnis. Unter ihrer Leitung, zusammen mit dem Ensemble 1700 und namhaften Stimmen, erklingt Agostino Steffanis 1691 uraufgeführter Dreiakter „Orlando generoso“ in italienischer Sprache.

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