Als Bariton singt er Opern, Operetten, Oratorien und Musicals in insgesamt elf verschiedenen Sprachen – seine größte Leidenschaft gilt jedoch dem Kunstlied. „Ich finde diese Kunstform wahnsinnig aufregend. Für mich ist das so selbstverständlich, es ist Alltag für mich. Und ich möchte diese Leidenschaft und Begeisterung meinem Publikum vermitteln“, sagt Thomas Hampson über seine Beziehung zum Lied.
Für Thomas Hampson sind Lieder das „Tagebuch der Welt“
In ihrer raffinierten Verbindung von Dichtung und Musik liefern Lieder den Schlüssel zur Kulturgeschichte. Sie sind Zeitreisende, in denen Vergangenheit und Gegenwart zusammenfließen und sie erzählen und spiegeln die Entwicklung der Zeit sowie den Lauf der Welt.
Thomas Hampson hat sich zeitlebens mit dem Lied beschäftigt. Für den gefeierten Opernsänger sind Lieder gar das „Tagebuch der Welt“. „Sie sind ein interessantes Labor, in dem man ausprobiert, wie man erzählt. Sie haben eine direkte Verwandtschaft zur Opernbühne“, erzählt er im concerti-Interview.
„Das Lied als Spiegel seiner Zeit“
Mit dieser Erfahrung im Rücken präsentiert er nun eine zehnteilige Sendereihe mit dem Titel „Das Lied als Spiegel seiner Zeit“ auf SWR2 und erkundet als Moderator die Geschichte des Liedes – und zwar aus der Sicht seiner Komponisten und Dichter.
Vorlage für dieses Projekt ist eine Radio-Reihe, die Thomas Hampson und seine Hampsong Foundation in den USA produziert haben: „Song – Mirror of the World“. Die englischen Texte stammen von verschiedenen Musikwissenschaftlern, SWR2 Musikstunden-Autorin Katharina Eickhoff hat sie ins Deutsche übertragen.
Die zweiwöchige Liederreise durch die Jahrhunderte startet am 18. Juni und ist montags bis freitags von 9:05 bis 10:00 Uhr zu hören. Danach werden die einzelnen Folgen für eine Woche online abrufbar sein. Den Auftakt macht die Folge „Die 89er: 1789, 1889 und 1989“.
concerti-Tipp:
SWR2 Musikstunde
„Das Lied als Spiegel seiner Zeit“ mit Thomas Hampson
18.-22.6., Folge 1-5, 9:05 bis 10 Uhr
25.-29.6., Folge 6-10, 9:05 bis 10 Uhr