Ein todkranker Mensch liegt im Bett, hohes Fieber hat seinen Körper im Griff. Als die Schmerzen nachlassen, ziehen die einzelnen Pfade seines Lebens an ihm vorüber. In seiner letzten Stunde sind Traum und Erinnerung nicht mehr voneinander zu unterscheiden. Diese Szenerie hat der 25-jährige Richard Strauss 1889 seiner sinfonischen Dichtung „Tod und Verklärung“ zugrunde gelegt. Den Konflikt zwischen geistiger Erlösung und erotischer Verlockung, zwischen sakraler und profaner Liebe, verhandelt indes Richard Wagner in seinem „Tannhäuser“. Bereits in der Ouvertüre zur Oper klingt jener Dualismus an. Mit beiden Werken hat sich die französische Dirigentin Nathalie Stutzmann Ende Oktober am Pult des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks vorgestellt.
Erlösung und Sterben, Hoffnung und Trauer finden sich gleichwohl in Wolfgang Amadeus Mozarts Requiem. Bis heute wirkt das unvollendete Werk in vielen Menschen nach. Im Herkulessaal der Residenz spielten das BRSO und ein exzellentes Solistenquartett, bestehend aus Erika Baikoff, Fleur Barron, Lunga Eric Hallam und Lawson Anderson, die gängige Vervollständigung durch den Mozart-Vertrauten Franz Xaver Süßmayr.
3sat zeigt heute Abend ab 20:15 Uhr eine Aufzeichnung des Konzerts im TV.
concerti-Tipp:
Nathalie Stutzmann dirigiert das Requiem von W. A. Mozart
Sa. 22.11.2025, 20:15 Uhr
3sat




