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Rezension Akademie für Alte Musik Berlin – Hasse: Piramo e Tisbe

Leidenschaftliche Affekte

Johann Adolf Hasses Oper „Priamo e Tisbe“ ist ein intimes Kammerspiel, das die Akademie für Alte Musik Berlin prägnant ausleuchtet.

vonEcki Ramón Weber,

Die tragische Liebesgeschichte von Pyramo und Thisbe aus der antiken Mythologie ist heute vor allem durch Shakespeares „Sommernachtstraum“ und Brittens darauf basierende Oper bekannt – als Burleske der Handwerker. Der Komponist Johann Adolf Hasse hat den Stoff dagegen ernst genommen und einst als tragisches Intermezzo vertont. Uraufgeführt wurde „Piramo e Tisbe“ 1768 in Wien. Modern für die Zeit, wird auf barocke Fülle verzichtet, mit drei Partien ist dieses heute wenig gespielte Werk ein richtiges Kammerspiel. Die Musik ist überaus lohnend. Das beweisen die hochinspirierten Experten der Akademie für Alte Musik Berlin unter der Leitung von Konzertmeister Bernhard Forck. Diese Musik wird in glühenden Akkorden, in kräftigen Farben, mit prägnanten Konturen, kräftigen Gesten, prallen Klanggestalten zum Erblühen gebracht. Alles bleibt dennoch wundervoll durchhörbar mit vielfältigen Nuancen in allen Registern. Die drei Gesangskräfte halten mit schlanken, wandlungsfähigen Stimmen die Spannungsbögen. Auf diese Weise stellen die Sopranistinnen Anett Fritsch und Roberta Mameli gemeinsam dem Tenor Jeremy Ovenden ihre Kunst betörend in den Dienst des Dramatischen mit leidenschaftlichen Affekten.

Akademie für Alte Musik Berlin
Akademie für Alte Musik Berlin

Hasse: Piramo e Tisbe

Annett Fritsch (Piramo), Roberta Mameli (Tisbe), Jeremy Ovenden (Il Padre), Akademie für Alte Musik Berlin, Bernhard Forck (Leitung)
harmonia mundi

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