Rezension Andrè Schuen – Schubert: Die schöne Müllerin
Starkes Lied-Debüt
Mit Schuberts Zyklus „Die Schöne Müllerin“ tritt Andrè Schuen in die Fußstapfen großer Vorbilder. Vergleiche mit diesen braucht er nicht zu scheuen, denn der Bariton bringt alles mit, was einen sehr guten Liedsänger auszeichnet.
Keine Frage: Der Südtiroler Andrè Schuen zählt zu den vielversprechendsten Sängern der jüngeren Generation. Kernig-schlank und ausnehmend leicht geführt ist sein angenehm timbrierter Bariton. Das hört man auch auf seiner ersten Aufnahme für die Deutsche Grammophon, bei der er mit Schuberts Zyklus „Die Schöne Müllerin“ in die Fußstapfen großer Vorbilder tritt. Vergleiche mit diesen braucht er nicht zu scheuen, denn Schuen bringt alles mit, was einen sehr guten Liedsänger auszeichnet: Vorbildliche Diktion, klangliche Flexibilität und ein enormes dynamisches Spektrum gehören dazu. Vor allem aber spürt man in jedem Lied, dass Schuen die Seelenregungen des verliebten Müllerburschen von Euphorie bis zur tiefsten Verzweiflung musikalisch nachzuzeichnen versteht. Nicht vergessen sollte man dabei auch die hochdifferenzierte Klavierkunst seines Begleiters Daniel Heide. Ein starkes Lied-Debüt.
Schubert: Die schöne Müllerin D 795
Andrè Schuen (Bariton), Daniel Heide (Klavier)
Deutsche Grammophon
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