Rezension Patrick Grahl & Daniel Heide – Dichterliebe
Farbe und Gestaltungskraft
Der junge Tenor Patrick Grahl kann es in der Liedgestaltung mühelos mit den Größen seines Fachs aufnehmen.
Die Stimme des jungen, aus dem Leipziger Thomanerchor hervorgegangenen Tenors Patrick Grahl erinnert ohne Zweifel an die des legendären Liedgestalters Peter Schreier. Doch ihr fehlt die gewisse Schärfe oder Enge, die Schreier mitunter eigen war. Grahls Tenor klingt immer weich, biegsam und angenehm. In der Farbgebung, Gestaltungskraft und souveränen Durchdringung des Textes kann es der eben über dreißigjährige Sänger mühelos mit den Größen des Fachs aufnehmen. Hat Grahl als 1. Preisträger des Internationalen Bach-Wettbewerbs 2016 seine überragenden Fähigkeiten als Konzertsänger bereits bewiesen und seither mit Dirigenten von Koopman bis Herreweghe musiziert, so legt er mit dieser CD sein Zeugnis als großartiger Liedinterpret ab. Neben der Hommage an den Jubilar Beethoven enthält sie Lieder Mendelssohns und Schumanns, die zeitgleich um 1840 in Leipzig wirkten. Der aus Weimar stammende Pianist Daniel Heide ist Grahl ein ebenso einfühlsamer wie inspirierender Partner am Flügel.
© Kirsten Nijhof
Patrick Grahl
Dichterliebe
Schumann: Dichterliebe op. 48, Beethoven: An die ferne Geliebte op. 98, Lieder von Mendelssohn
Patrick Grahl (Tenor), Daniel Heide (Klavier)
Avi
Termine
Schubert: Die schöne Müllerin
Andrè Schuen (Bariton), Daniel Heide (Klavier)
Schubert: Die schöne Müllerin (abgesagt)
Andrè Schuen (Bariton), Daniel Heide (Klavier)
Christoph Prégardien, Franziska Hölscher, Jens Peter Maintz, Daniel Heide
Schubert: Klaviertrio Es-Dur D 897 „Notturno“, Violinsonate a-Moll D 385 & Ausgewählte Lieder, Beethoven: Cellosonate C-Dur op. 102/1 & Schottische Lieder
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