
Rezension Frank Dupree – Kapustin: Klavierkonzerte
Irrwitziger Stilmix
Zum dritten Mal holt Pianist Frank Dupree die Musik des Grenzgängers Nikolai Kapustin aus der Repertoire-Nische.
Stephen Osborne und Marc-André Hamelin haben damit angefangen, Nikolai Kapustins Musik bekannt zu machen, Frank Dupree führt diese Mission nun auf großartige Weise fort. Seine bereits dritte CD mit Werken des in der Ukraine geborenen und in Moskau wirkenden Grenzgängers ist ein Statement für die These, dass Jazz nicht unbedingt der Improvisation bedarf, um als solcher gelten zu können: Kapustin goss das Vokabular des traditionellen Jazz in klassische Formen zeitgenössischer E-Musik, merklich beeinflusst von Komponisten wie Prokofjew und Schostakowitsch. Am deutlichsten ist das hier zu hören in dem irrwitzigen Stilmix des 5. Klavierkonzerts, das Dupree mit jener rhythmischen Präzision und lakonischen Virtuosität spielt, die ihn auch als Jazzpianisten auszeichnet. Kaum weniger brillant das Konzert für zwei Klaviere und Schlagwerk, bei dem Dupree mit Obi Jenne ein Jazzcrack am Drumset assistiert.
© Raphael Steckelbach

Frank Dupree
Kapustin: Klavierkonzert Nr. 5, Konzert für zwei Klaviere und Schlagzeug & Sinfonietta
Frank Dupree & Adrian Brendle (Klavier), Meinhard ‚Obi‘ Jenne (drums), Franz Bach (percussion), Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Dominik Beykirch (Leitung)
Capriccio
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