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Rezension Johannes Moser – Mendelssohn

Wesensverwandtschaft

Vorbildlich mischen Cellist Johannes Moser und Pianist Alasdair Beatson virtuose Attitüde und Leichtigkeit.

vonRoland H. Dippel,

Von geringem Umfang, aber erlesen ist Felix Mendelssohns Werk für Klavier und Cello, dessen Part der Komponist meist seinem Bruder Paul zudachte. Die beiden kurzen Stücke Fannys, wahrscheinlich entstanden kurz vor ihrer Heirat 1829, zeigen die musikalische Wesensverwandtschaft der Geschwister. Cellist Johannes Moser und Pianist Alasdair Beatson finden dafür in angemessener Verhältnismäßigkeit zusammen: Vorbildlich mischen sie virtuose Attitüde und Leichtigkeit. Dabei schützen sie Fanny und Felix vor Überakzentuierungen, finden gleich in den berühmten Einleitungstakten von Felix‘ D-Dur-Sonate den richtigen Weg zwischen melodischem Reichtum und maßvollem Schwelgen. Spannend die Entscheidung für das Tasteninstrument. Alasdair Beatson spielt auf einem Érard-Flügel aus dem Jahr 1837. Die im Vergleich zu neueren Instrumenten kürzere Nachklang-Dauer kontrastiert ideal zum eher homogenen Klangpotenzial des Cellos.

Johannes Moser
Johannes Moser

Felix & Fanny Mendelssohn
Mendelssohn: Cellosonaten Nr. 1 & 2, Albumblatt h-Moll, Variations concertantes op. 17 & Lied ohne Worte op. 109
Hensel: Fantasie g-Moll & Capriccio As-Dur

Johannes Moser (Violoncello), Alasdair Beatson (Klavier)
Pentatone

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